Grundsätzlich sind alle Jugendherbergen im Rheinland bestens für Klassenfahrten geeignet. Sie haben dazu ein transparentes Qualitätssystem für pädagogische Programme zu den drei Säulen Sicherheit, Pädagogik und Inhalt entwickelt;

Basis 1

Das Basisqualifikation 1 beschreibt Qualitätsstandards, die auf Grundlage des NRW-Schulgesetzes für die rechtliche und sportliche Sicherheit aller Programmangebote der Jugendherbergen im Rheinland bürgen. Um Programme für Schulklassen durchführen zu dürfen, sind diese Mindeststandards auf der Grundlage des NRW-Schulgesetzes für unsere kooperierenden Organisationen und deren Teamer*innen verpflichtend. Die Programmpartner garantieren dies alle zwei Jahre in Form von Selbstverpflichtungserklärungen.

1. Minimalstandards für die kooperierenden Organisationen:

    • Betriebshaftpflichtversicherung für Personen- und Sachschäden
    • In Ausnahmefällen: Privathaftpflichtversicherung bei selbstständigen Referent*innen
    • Sportfachliche Qualifikation bei entsprechendem Angebot

 

2. Minimalstandards für die Referent*innen:

    • Erste-Hilfe-Schein, nicht älter als 2 Jahre
    • erweitertes polizeiliches Führungszeugnis, nicht älter als 4 Jahre
    • Immer dabei: Mobiltelefon, Erste-Hilfe-Koffer.
    • bei Aktivitäten im Wald: Erlaubnis des Försters, der Försterin oder des Waldeigentümers bzw. der Eigentümerin
    • bei allen Outdoor-Aktivitäten: Informationen über die Wetterlage und Abstimmung mit der Lehrkraft, ob die Aktivität durchgeführt werden soll

Basis 2

Als außerschulischer Lernort zeichnen sich die Jugendherbergen im Rheinland durch erlebnispädagogische Bildungsprogramme aus. Um deren Qualität sicherzustellen, müssen die Referent*innen und Teamer*innen die Standards des Basis II-Qualifikation erfüllen.

1. Grundsätzliche Minimalstandards

    • Kenntnis über die aktuell gültigen Richtlinien für Schulfahrten des Landes NRW
    • Pädagogische Qualifikation – auch für die Referent*innen von Kooperationspartnern wie Museen
    • Verpflichtende Reflexion der Programme mit den Begleitpersonen
    • Gezielte Einbindung der Begleitpersonen, bei Bedarf transparente Anpassung des Programms, Kommunikation des Mehrwerts der Inhalte

 

2. Minimalstandards für die Referent*innen:

    • Mindestalter 18 Jahre
    • Mindestalter Hilfsbetreuende 16 Jahre
    • aktueller Erste-Hilfe-Schein
    • erweitertes polizeiliches Führungszeugnis
    • Schulabschluss: (Fach-) Abitur oder einschlägige Berufserfahrung:
    • nachweisbare Erfahrung in der Arbeit mit Gruppen
    • interne Schulung (z.B. durch Programmpartner) oder Juleica-Schulung
    • intensive Einarbeitungsphase durch Programmpartner
    • Fortbildungen

Qualitätskennzeichen (Siegel)

 

MINT-unterstützend

Programme mit diesem Siegel unterstützen den Kompetenzerwerb in den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Sie machen das theoretische Wissen durch praktische Erfahrungen erlebbar.

          • vermittelt MINT-relevantes Wissen auf erlebnisorientierte Art und Weise.
          • Erwerb mindestens einer Kompetenz der MINT-Fächer, unterstützt und gefestigt durch Reflexion.
          • Referent*innen mit Lehrplankenntnis und übergeordnetem Wissen zum jeweiligen Thema
          • abwechslungsreiches Programm, das Teamzusammenhalt und Bewegung fördert

 

BNE-unterstützend

Die Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) ist als wichtiger Treiber für die gesamte Agenda 2030 fest in den NRW-Lehrplänen verankert. Die Jugendherbergen im Rheinland unterstützen Schulen bei der Vermittlung von BNE mit Klassenfahrtenprogrammen für alle Stufen, die dem Handlungsfeld „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ zugeordnet sind. Sie fördern Kompetenzen wie fächerübergreifendes Wissen, vorausschauendes Denken oder die Übernahme von Verantwortung und ermöglichen so die ganzheitliche und vernetzte Betrachtung einzelner Themen.

Pädagogisch betreute Klassenfahrt, die den Unterricht ergänzt, ohne ihn zu kopieren oder zu ersetzen.

          • Im Zentrum der Klassenfahrt steht das gewählte Thema, das multiperspektivisch und in mehreren Dimensionen behandelt wird, auch Elemente wie Teamzusammenhalt, Bewegungsförderung und Spaß werden berücksichtigt.
          • aktive, erlebnisorientierte und lebensnahe Vermittlung abwechslungsreicher Programminhalte
          • Verknüpfung der Klassenfahrt oder des Programms mit dem Schulalltag durch die Option der Themenauswahl sowie Materialien zur Vor- und Nachbereitung
          • gutes Verständnis und nachweislich fachliches Wissen der Referent*innen über die Bedeutung der Bildung für nachhaltige Entwicklung

 

GS-Lehrplan unterstützend

Das Gütesiegel „GS-Lehrplan unterstützend“ kennzeichnet die Klassenfahrten der Jugendherbergen im Rheinland, die ganz gezielt den Erwerb von sozialen und fachlichen Kompetenzen aus dem Grundschul-Lehrplan unterstützen.

          • abwechslungsreiche Ergänzung des Unterrichts, die anhand von 1 – 3 Kompetenzen aus dem Grundschullehrplan NRW auf spielerische Art und Weise relevantes Unterrichtswissen vermittelt
          • betreutes Programm, das jede Kompetenz mindestens zwei Mal und insgesamt mindestens drei Stunden lang thematisiert.
          • Kompetenzerwerb steht bei der Reflexion mindestens einer Übung / Spiel / Aktion und bei der Endreflexion der Klassenfahrt im Mittelpunkt.
          • Referent*innen kennen den Aufbau des Grundschullehrplans, die für die Kompetenzen relevanten Kapitel, haben übergeordnetes Wissen und können sowohl erläutern, wie das Programm die jeweilige Kompetenz fördert, als auch wie der Unterricht sie wieder aufgreifen kann.
          • zur Vor- und Nachbereitung erhalten Lehrende und Schüler*innen Unterlagen mit sachbezogenen Arbeitsblättern, Literaturhinweisen, Verknüpfungen zum Lehrplan sowie weiteren Informationen

 

Soziales Lernen Intensiv

Gemeinsam mit Lehrenden haben die Jugendherbergen im Rheinland das Siegel „Soziales Lernen intensiv“ entwickelt. Es kennzeichnet fünftägige Klassenfahrtenprogramme, die an 3,5 Tagen von zwei Referent*innen betreut werden und die das soziale Lernen optimal unterstützen. Klassenfahrten mit diesem Siegel zeichnen sich aus durch

          • Verknüpfung mit dem Schulalltag durch Absprachen zwischen Lehrer*innen und Referent*innen
          • Transparente Ziele und Methoden, klare und individuell angepasste Regeln
          • Erlebnisorientierte Vermittlung des sozialen Lernens
          • Ruhe- und Reflexionszeiten in einem verlässlichen Umfeld mit ausreichend Schutzräumen
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