„Aus der Idee, den evakuierten ukrainischen Kindern und Jugendlichen der Jugendherberge Wuppertal eine Reise zu ermöglichen, ist ein dreitägiges Teamerlebnis geworden, das alle Beteiligten näher zusammengebracht hat.“
Jascha Rasky, Leiter der Jugendherberge Gemünd Vogelsang
Hilfe leisten, wo Not herrscht: In diesem Geist bieten die Jugendherbergen im Rheinland immer wieder ihren Möglichkeiten entsprechend ihre Partnerschaft an. So konnten 2022 direkt nach dem russischen Angriff auf die Ukraine 70 Kinder und deren Betreuer*innen aus einem Kinderheim in Kiew in der Jugendherberge Wuppertal untergebracht werden. Da der Krieg bis heute andauert, leben die Kinder im Alter von 6 bis 19 Jahren mit ihren Betreuer*innen noch immer in der Jugendherberge Wuppertal, sind dort gut integriert, lernen die deutsche Sprache und gehen teilweise zur Schule.
Einladung in die wilde Eifel
Nach der Flutkatastrophe 2021 hatte das Team der Jugendherberge Gemünd Vogelsang selbst erfahren können, wie wohltuend und motivierend unkomplizierte Hilfe in einer Krise sein kann. Vor diesem Hintergrund entstand während der Vorbereitungen zur Wiedereröffnungsfeier der Jugendherberge im Oktober 2022 die Idee, selbst Hilfe zu leisten und der ukrainischen Kindergruppe einen Ausflug in die Eifel zu ermöglichen. Auch Bernd Claessen, Regionalmanager im DJH-Landesverband Rheinland und aktiver Unterstützer der Initiative, freute sich, als es Ende Januar 2023 dann soweit war. Die Leiterin der Jugendherberge Wuppertal, die ukrainischen Betreuer*innen und Kinder machten sich auf den Weg in ein abenteuerreiches Wochenende.
Auf dem Programm standen die Erlebnisausstellung „Wildnis(t)räume“ im Nationalpark-Zentrum Vogelsang IP, Spiele für die Kleineren und eine abendliche Disco für die Älteren. Die wohl eindrücklichste Erfahrung machte die Gruppe jedoch beim gemeinsamen Seilklettern. Corinna Wendel, Leiterin der Jugendherberge Wuppertal, erinnert sich: „Andere zu sichern und sich darauf zu verlassen, selbst gesichert zu werden, war eine neue Erfahrung für viele. Weder die Kinder noch die Betreuerinnen und Betreuer hatten ein Teamtraining dieser Art bisher erlebt. Trotzdem haben sich alle den Herausforderungen gestellt, sie gemeistert und am Ende ein großes persönliches Erfolgserlebnis mitgenommen. Das war einmalig mitzuerleben! Nach erlebnisreichen Tagen sind wir voller neuer Eindrücke und Erfahrungen nach Wuppertal zurückgekehrt. Ich bin mir sicher, dass sich auch die Kinder noch lange und gerne an diesen Aufenthalt erinnern werden.“
Konzipiert und betreut wurde das Programm von Transparenz NRW, einem langjährigen Programmpartner der Jugendherbergen im Rheinland, der auf erlebnispädagogisch betreute Bildungsreisen spezialisiert ist.
Obwohl an eine Rückkehr der ukrainischen Kinder in ihre Heimat auch nach mehr als 2 Jahren Krieg nicht zu denken ist, werden 2024 viele von ihnen aus ihrem vorübergehenden Zuhause in Wuppertal ausziehen und anderweitig betreut, so dass die Jugendherberge Wuppertal ab Mai 2024 auch wieder für Gäste geöffnet werden kann.
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