„34 Prozent aller aus der Ukraine zugewanderten Personen sind minderjährig. Sie haben früh jede Perspektive für ein gutes Leben verloren. Deshalb sind wir froh, dass wir einigen vorübergehend eine sichere und stabile Unterkunft bieten konnten.“
Ludwig B. Lühl, Vorstandsvorsitzender des DJH-Landesverbands Rheinland
Laut dem UNHCR-Bericht „Mid-Year Trends 2023“ waren Ende Juni 2023 weltweit 110 Millionen Menschen aufgrund von Verfolgung, Kriegen, Gewalt und Menschenrechtsverletzungen gewaltsam aus ihrer Heimat vertrieben worden. Neben Konflikten in Afghanistan, Somalia oder dem Sudan stieg die Zahl der ukrainischen Geflüchteten nach der russischen Invasion drastisch, denn seit Februar 2022 haben zahllose Ukrainer*innen ihr Zuhause verlassen – vornehmlich machten sich Frauen und Kinder auf den Weg in eine ungewisse Zukunft. Laut Statistischem Bundesamt lebten 2023 mehr als 1 Millionen Ukrainer*innen in Deutschland, rund 224.000 von ihnen allein in Nordrhein-Westfalen, dem Bundesland, das bis dato die meisten Geflüchteten aus der Ukraine aufgenommen hat.
Direkt nach Ausbruch des Krieges trafen in der Jugendherberge Wuppertal Kinder, Jugendliche und Betreuende eines Kinderheims aus dem bombardierten Kiew ein. Bis zum Ende des Jahres 2023 fanden die 70 Schutzsuchenden dort ein sicheres „Zuhause auf Zeit“, lernten sich in ihrer neuen Umgebung zurechtzufinden und bestmöglich zu integrieren. Nach nunmehr 2 Kriegsjahren werden die meisten Ukrainer*innen ihre Unterkunft Anfang 2024 verlassen und anderweitig betreut, so dass die Jugendherberge Wuppertal ab Mai wieder für Gäste geöffnet werden kann.
Auch die Jugendherbergen Pathpoint Cologne und Düsseldorf haben 2023 entweder exklusiv oder temporär Geflüchtete beherbergt. Insgesamt wurden in diesem Jahr für die Initiative der Sonderbelegung mehr als 98.000 Übernachtungen verbucht.
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