Gutes Klima. Gute Atmosphäre

„Als Anbieter von Gruppenunterkünften stehen wir vor der Herausforderung, viele Gäste zu beherbergen und gleichzeitig unseren Energieverbrauch zu senken.
Dies kann nur durch ein effizientes Energiemanagement und umfassende energetische Sanierungen gelingen. Gemeinsam mit unseren Hausleitungen und externen Expert*innen arbeiten wir an umsetzbaren Maßnahmen zur CO2-Reduktion.“

Kevin Schepers, Leiter der Bauabteilung des DJH-Landesverbands Rheinland

Ökologische Verantwortung zu übernehmen, nachhaltig zu handeln und aktiv zum Umweltschutz beizutragen: Diese Ziele sind in der Satzung des DJH-Landesverbands Rheinland fest verankert und zeigen sich auf allen Ebenen: von der Verarbeitung regionaler und biozertifizierter Lebensmittel über die Gestaltung der Angebote und Programminhalte bis hin zur Gästekommunikation, die mittlerweile zu 90 Prozent auf Online-Instrumente umgestellt wurde. Die Jugendherbergen im Rheinland positionieren sich damit dezidiert als Anbieter nachhaltiger Gruppenunterkünfte und sprechen damit auch die wachsende Zahl umweltbewusster Gäste an. 2023 nahm die Transformation hin zu einer nachhaltig und klimaneutral agierenden Organisation weiter Fahrt auf.

Energiemanagement und energetische Sanierung

Die größte Wirkung zur Sicherstellung eines nachhaltigen Betriebs erreicht der DJH-Landesverband Rheinland durch die Kombination aus effektivem Energiemanagement und der energetischen Sanierung seiner Jugendherbergen. Im März 2023 ging auf dem Dach der Jugendherberge Düsseldorf die erste Solaranlage ans Netz, die den CO2-Ausstoß reduziert. Weitere und größere Anlagen werden auf den Dächern der Jugendherbergen Bad Honnef, Köln-Deutz und Xanten bis zum Sommer 2024 in Betrieb gehen können. Die Anlagen für die Jugendherbergen Duisburg Sportpark und Neuss-Uedesheim sind in der Planungsphase. Erste Fortschritte gibt es auch bei der energetischen Sanierung der Jugendherberge Simmerath-Rurberg, die als Pilotprojekt wichtige Hinweise und Erkenntnisse für alle Jugendherbergen im Rheinland liefern wird. Die Bestandsaufnahme sowie die bauphysikalische Auswertung sind durchgeführt, die oberste Geschossdecke des Erweiterungsbaus ist gedämmt. Diese Teilsanierung wurde als Projekt durch die Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude unterstützt. In Vorbereitung sind eine neue Heizungsanlage, eine effektivere Dämmung durch Fenster und Türen sowie die Errichtung einer Photovoltaik-Anlage.

Transparente Nachhaltigkeitsleistungen

Klimaneutralität zu erreichen ist ein globales Ziel, zu dem die Jugendherbergen ihren Beitrag leisten wollen. Der DJH-Landesverband Rheinland unterstützt deshalb die Ziele und Maßnahmen des European Green Deal, des neu gefassten Klimaschutzgesetzes auf Bundesebene und des „Green Deal NRW“ zum Übergang in eine klimaneutrale Wirtschaft. Um seine Nachhaltigkeitsleistung für alle transparent zu machen, nimmt der Landesverband seit 2023 als einer der ersten anerkannten Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe am ESG-Verfahren teil. Die sogenannten ESG-Kriterien stehen für die Schlüsselbereiche Environmental, Social sowie Governance und werden fortan in die Strategie des Landesverbandes eingebettet. Mithilfe einer externen Beratung dokumentiert, analysiert und bewertet der DJH-Landesverband Rheinland im Rahmen des ESG-Verfahrens seine Nachhaltigkeitsleistungen – bezogen auf ökologische Aspekte der Nachhaltigkeit, auf soziale Aspekte wie Arbeitsbedingungen, Diversität oder soziale Verantwortung sowie auf Strukturen, die eine verantwortungsvolle Führung sicherstellen.

Ausbildung im sinnstiftenden Umfeld

Seitens des Landesverbandes wurden meine Erwartungen an den Ausbildungsplatz voll und ganz erfüllt. Hier kann ich immer fragen und die Kollegen erklären es mir auch gerne ein zweites Mal. Das ist toll und hilft sehr.“

Helan Al Omar, seit dem 1. September 2022 Auszubildende zur Kauffrau für Büromanagement in der Düsseldorfer Zentrale des DJH-Landesverbands Rheinland

Gemeinschaft erleben: Nicht nur mit den Gästen aus dem In- und Ausland, sondern auch am Arbeitsplatz unter den Teamkolleg*innen

Der DJH-Landesverband ist nicht nur Arbeitgeber für fast 800 Mitarbeitende, sondern übernimmt auch Verantwortung aus Ausbildungsbetrieb. Wer eine Ausbildung in den Jugendherbergen im Rheinland beginnt, schätzt die Begegnungen mit weltoffenen Kolleg*innen und internationalen Gästen in einem serviceorientierten und sinnstiftenden Arbeitsumfeld. Unsere Auszubildenden kochen für Schulklassen und Sportgruppen, haben ein Service-Gespür für Tagungs- und Seminargäste und ein offenes Ohr für Chöre und Musikgruppen. 2023 bildete der DJH-Landesverband Rheinland in seinen 32 Jugendherbergen und in der Düsseldorfer Zentrale insgesamt 31 Auszubildende aus – Tendenz steigend. Drei Auszubildende schlossen 2023 ihre Ausbildungen erfolgreich ab, zwei von ihnen wechselten in feste Arbeitsverhältnisse und arbeiten heute als Kaufmann für Tourismus und Freizeit in der Jugendherberge Hellenthal und als Koch in der Jugendherberge Köln-Riehl.

Für die Auszubildenden verläuft kein Tag wie der andere. Ob als Köchin oder Fachkraft für Gastronomie, ob als Kaufmann für Büromanagement oder Kauffrau für Tourismus und Freizeit. Das weiß auch Helan Al Omar, die 2023 in ihr zweites Ausbildungsjahr zur Kauffrau für Büromanagement in der Düsseldorfer Geschäftsstelle des DJH-Landesverbands Rheinland startete und zusätzlich ihr Fachabitur macht. Sie wird im Laufe ihrer Ausbildung alle Abteilungen durchlaufen, um die spezifischen Aufgaben und Abläufe kennenzulernen. Auf die Motivation zu ihrer Bewerbung angesprochen, sagte die heute 19-jährige in einem Interview, sie habe sich zuvor darüber informiert, wofür der DJH-Landesverband stehe und finde sein gesellschaftliches Engagement „richtig gut“. Eine Motivation, die viele andere Auszubildende mit ihr teilen. Das gesamte Interview mit Helan Al Omar ist auf dem Karriereportal des DJH-Landesverbands Rheinland nachzulesen.

Inklusion leben, Barrieren abbauen

„Lukas, Silke und Jolin sind sehr engagiert und sie bereichern unser Team. Wir möchten sie nicht mehr missen. Gerade für das Teambuilding ist Inklusion sehr gut.“

Rainer Schopen, Küchenchef der Jugendherberge Köln-Riehl

Lukas, Silke und Jolin sind drei Auszubildende mit dem Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“, die in der Jugendherberge Köln-Riehl im Rahmen eines bundesweit einmaligen Modellprojekts eine duale Ausbildung machen. Lukas Löffelmann wird Koch, Silke Grünewald und Jolin Kirchhoff machen eine Ausbildung zur Fachkraft Gastronomie. Mit der Jugendherberge Köln-Riehl haben sie einen erfahrenen Ausbildungsbetrieb gefunden, denn: Der DJH-Landesverband Rheinland ist bereits seit vielen Jahren ein inklusiver Arbeitgeber. Menschen mit Behinderung – so sein Anliegen – sollen gleichberechtigt an der Gesellschaft teilhaben. Das Thema Inklusion ist deshalb seit jeher in § 4 der Satzung des DJH-Landesverbands Rheinland fest verankert. Die Verwirklichung des in der Satzung geforderten „inklusiven Zusammenlebens“ bezieht sich nämlich nicht nur auf die Gäste der Jugendherbergen, sondern auch auf ihre Mitarbeitenden. Aktuell werden gemeinsam mit dem Kölner Inklusionsdienstleister Projekt Router gGmbH in den Jugendherbergen im Rheinland über 46 Mitarbeitende mit Inklusionshintergrund beschäftigt. Mit dem Angebot einer dualen Ausbildung ging der DJH-Landesverband noch einen Schritt weiter, denn sie eröffnet Menschen mit geistiger Beeinträchtigung eine echte Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt. Als der Kölner Verein „mittendrin e.V.“ mit der Idee an den DJH-Landesverband Rheinland herantrat, war schnell klar: Hier machen wir mit. Projektpartner von „mittendrin e.V.“ ist Projekt Router gGmbH, der sowohl die Jugendherbergen kennt, als auch viele Jahre Erfahrung hat, Menschen mit Behinderung in Unternehmen zu integrieren. Das Pilotprojekt wird von der Europäischen Union und dem NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales gefördert.

„Menschen mit Behinderung sind keine Belastung für Unternehmen, sondern eine echte Bereicherung für jeden Betrieb. Sie sind hoch motiviert, besitzen oft ausgeprägte Talente und haben ein starkes Bewusstsein für den Wert des eigenen Arbeitsplatzes.“

Steffen Minas, stellv. Geschäftsführer des DJH-Landesverbands Rheinland

Inklusives Unternehmensnetzwerk

Um ihre positiven Erfahrungen weiterzugeben, haben sich die Jugendherbergen im Rheinland 2022 unter der Federführung von Steffen Minas, langjähriger Leiter der Jugendherberge Köln-Riehl, mit drei weiteren Unternehmen zu dem Verein „Inklusives Unternehmensnetzwerk e.V.“ zusammengeschlossen. Mittlerweile haben sie 15 weitere Firmen überzeugen können, einen inklusiven Arbeitsmarkt zu schaffen, an dem Menschen mit Behinderung ohne Barrieren teilhaben können. Darunter sind die DHL Airways GmbH, das Universitätsklinikum Düsseldorf und das Intercontinental Berlin. Ziel des Netzwerks ist der Abbau von Barrieren am Arbeitsplatz. Um die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt zu erleichtern, setzt der Verein auf eine umfassende Beratung – sowohl für inklusionsinteressierte Unternehmen, als auch arbeitssuchende Menschen mit Behinderung.
Nähere Informationen finden Interessierte auf der Seite www.inklusives-unternehmensnetzwerk.de.

WERT. ARBEIT.

„Der Vereinszweck des DJH-Landesverbands Rheinland ist seit über 100 Jahren aktueller denn je. Die erlebnispädagogischen Programmangebote entsprachen nie deutlicher den gegenwärtigen gesellschaftlichen Bedürfnissen und Herausforderungen.“

Cathrin Arnemann, Leiterin Marketing & Vertrieb im DJH-Landesverband Rheinland

Wer in die Satzung des DJH-Landesverbands Rheinland e.V. blickt, findet in § 4 den zentralen Hinweis zur Verwirklichung des Vereinszwecks. „Der Verein“, heißt es dort, „ist vor allem für junge Menschen aus aller Welt tätig, unabhängig von ihrer Zugehörigkeit zu einem Geschlecht, ihrer ethnischen Herkunft, Religion, Weltanschauung oder politischen Partei und dient dem gegenseitigen Verständnis und friedlichen Miteinander der Völker.“ Mit diesem inklusiven Ansatz ist ein umfassendes Qualitätsversprechen verbunden, das unter anderem über erlebnispädagogische Konzepte, Vielfalt und Aktualität von Programmangeboten für Schulklassen, Kinder und Jugendliche sowie Familien und Gruppen eingelöst wird. Besonders wichtig ist es, die Programme stets weiterzuentwickeln, ihren Praxisbezug zu sichern, um inhaltlich sowie pädagogisch immer aktuell auf soziale Lernbedürfnisse von Kindern und Jugendlichen reagieren zu können. 2023 konnte der DJH-Landesverband Rheinland in verschiedenen Schwerpunkthemen wie z.B. Gesundheit, Natur, Kreativität, Medien oder Bewegung rund 300 qualifizierte Programme sowie ca. 230 Programmbausteine anbieten. Die professionelle Umsetzung gewährleisten die Jugendherbergen durch die langjährige Zusammenarbeit mit aktuell über 30 kooperierenden Organisationen von Erlebnis- und Freizeitpädagog*innen. Eine regelmäßige Prüfung der Qualifikationen und Kompetenzen ihrer Referent*innen entspricht einem festgeschriebenen transparenten Qualitätssystem. Mehr dazu erfahren Sie in dem Blogbeitrag „Unser Qualitätsversprechen“.

„Rollenverständnis, Selbstreflexion, Teamfähigkeit – das sind wichtige soziale und emotionale Kompetenzen, die wir schulen. Das Verständnis für eine authentische Selbst- und Fremdwahrnehmung zu fördern heißt zum Beispiel, die Perspektive zu wechseln, um zu erkennen, wie das eigene Verhalten auf andere wirkt.“

Kirsten Schaefer, Teamkoordinatorin des Programmpartners „QUOVADIS Gesellschaft für Soziale Bildung“

Fürs Leben lernen!

Damit außerschulisches Lernen zum Abenteuer wird, braucht es vielfältige Erlebnisräume für ein lebendiges Miteinander. Die 32 Jugendherbergen im Rheinland machen dies mit ihren spezifischen Standort- und Programmprofilen Tag für Tag aufs Neue möglich. Denn sie sind mehr als nur gute Gastgeber für Übernachtung und Verpflegung – ihrem Bildungsauftrag folgend, bieten sie über ihre erlebnispädagogischen Programmangebote insbesondere jungen Menschen die Möglichkeit, sich durch altersgerechte Förderung selbstbestimmt und sozialkompetent zu entwickeln. Gemeinsam mit ihren Programmpartnern setzen die Jugendherbergen dazu auf Erfahrungslernen, das Handeln mit Inhalt und Erleben mit Emotion verbindet. Über Gemeinschaftserlebnisse wie Klettern, Naturerkundungen, Survivaltouren oder Zeitreisen werden sichere Räume für gegenseitige Toleranz, Mitgefühl und Verständnis eröffnet. Durch diesen spiel- und erlebnispädagogischen Ansatz können sich die Teilnehmenden ausprobieren, neue Wege und Verhaltensmuster austesten, um sich insgesamt resilienter und selbstbewusster aufzustellen.

In Partnerschaft mit den Schulen

Als anerkannte außerschulische Lernorte haben sich die Jugendherbergen zu Deutschlands größtem – und wohl auch erfahrenstem – Anbieter von Klassenfahrten entwickelt. Analysen zeigen, dass in den Jugendherbergen im Rheinland im Durchschnitt jede zweite Klassenfahrt mit einem erlebnispädagogischen Programm gebucht wird. Diese Programme trainieren das Teambuilding, ergänzen den BNE-Unterricht oder die MINT-Fächer und greifen mit Inhalten zum Demokratieverständnis, zur Schulung von Achtsamkeit und Bewegung immer wieder neue, gegenwartsbezogene und gesellschaftsrelevante Themen auf. Von den über 403.000 Übernachtungen, die 2023 im Rahmen von Klassenfahrten in einer der Jugendherbergen im Rheinland stattfanden, gingen ca. die Hälfte auf eine Klassenfahrt mit Programm zurück. Rund 100.000 Schüler*innen und Lehrende konnten dadurch auf ihrer Klassenfahrt erlebnispädagogische Erfahrungen sammeln. Betreut und angeleitet wurden sie dabei von qualifizierten Freizeit-, Sport- und Erlebnispädagog*innen der Kooperationspartner. Rund 8.000 Mal waren sie 2023 mit den Schulklassen im Einsatz waren.

Meine Ferien – volles Programm für Familien, Kinder und Jugendliche

Gemeinschaft erleben, dabei spielerisch neue Fähigkeiten erlernen und über sich hinauswachsen: Ferien- und Familienfreizeiten in den Jugendherbergen im Rheinland sind viel mehr als Urlaub. Im Rahmen gemeinsamer Aktivitäten und Projekte vermitteln sie umfassende und ganzheitliche Erfahrungen, so dass alle Teilnehmer*innen jenseits ihrer alltäglichen Komfortzonen ermutigt werden, neue Aufgaben und Herausforderungen zu bewältigen. 2023 veranstalteten die Jugendherbergen im Rheinland auf diese Weise 20 verschiedene Aktivreisen für Familien und 29 Ferienfreizeiten für Kids & Teens an insgesamt 153 Terminen. Neben den Klassikern, die oftmals seit Jahren nachgefragt werden, erweitern regelmäßig Neukonzeptionen das Portfolio der Ferien- und Familienfreizeiten. So wurde 2023 das Ferienprogramm „Virtu-Vival“ in der Jugendherberge Monschau-Hargard erstmals veranstaltet. Es kombiniert reale Offline-Erlebnisse in der Natur mit Online-Abenteuern, so dass z.B. Bogenschießen oder Klettern sowohl live als auch virtuell mit Hilfe von iPads, VR-Brillen und Drohnen erlebbar wurden. Auch Alex Hartmann, der Leiter der Jugendherberge, zeigte sich beeindruckt von seiner ersten Reise durch die virtuelle Welt. „Die Aussicht mit der VR-Brille war für mich grandios. Ebenfalls der Ton. Auf das virtuelle „Abstürzen am Fels“ reagierte mein Körper sehr realistisch mit viel Adrenalin.“ Über alle Themen hinweg realisierten die Jugendherbergen 2023 mit insgesamt 483 Teamer*innen mehr als 27.000 Übernachtungen und ungezählte Momente mit themenbezogenen Lernchancen, sozialem Mehrwert und unvergesslichen Gemeinschaftserlebnissen für Kinder, Jugendliche und Familien.

Best Friends

Jede*r erinnert sich gern an die Reise mit dem Sportverein oder der Clique zurück. Die Jugendherbergen bieten für solche Anlässe immer das richtige Umfeld und auch ein treffsicheres Programmangebot. 13 Jugendherbergen im Rheinland haben für Vereine, Familien- und andere Reisegruppen ab zehn Personen insgesamt 47 verschiedene Erlebnisbausteine entwickelt, die an jedem Wochenende im Jahr buchbar sind. Ob Waldbaden, GPS-Rallye, Kanadier-Tour oder Tarzan-Tag – immer stehen intensive Gemeinschaftserlebnisse im Vordergrund, bei denen ausreichend Zeit und Raum für das unterhaltsame Zusammensein in der Gruppe bleibt. Thematisch orientieren sich die Erlebnisbausteine am Profil der jeweiligen Jugendherberge, greifen ihren Charakter und ihre Ausstattung auf oder beziehen touristische Attraktionen der Umgebung in ihr Angebot ein. Die Pauschalen gelten von Freitag bis Sonntag, wobei der Programmteil für den Samstag vorgesehen ist. So genießen Gruppen Vielfalt bei hoher Flexibilität.

Ласкаво просимо до Рейнської області!

„34 Prozent aller aus der Ukraine zugewanderten Personen sind minderjährig. Sie haben früh jede Perspektive für ein gutes Leben verloren. Deshalb sind wir froh, dass wir einigen vorübergehend eine sichere und stabile Unterkunft bieten konnten.“

Ludwig B. Lühl, Vorstandsvorsitzender des DJH-Landesverbands Rheinland

Laut dem UNHCR-Bericht „Mid-Year Trends 2023“ waren Ende Juni 2023 weltweit 110 Millionen Menschen aufgrund von Verfolgung, Kriegen, Gewalt und Menschenrechtsverletzungen gewaltsam aus ihrer Heimat vertrieben worden. Neben Konflikten in Afghanistan, Somalia oder dem Sudan stieg die Zahl der ukrainischen Geflüchteten nach der russischen Invasion drastisch, denn seit Februar 2022 haben zahllose Ukrainer*innen ihr Zuhause verlassen – vornehmlich machten sich Frauen und Kinder auf den Weg in eine ungewisse Zukunft. Laut Statistischem Bundesamt lebten 2023 mehr als 1 Millionen Ukrainer*innen in Deutschland, rund 224.000 von ihnen allein in Nordrhein-Westfalen, dem Bundesland, das bis dato die meisten Geflüchteten aus der Ukraine aufgenommen hat.
Direkt nach Ausbruch des Krieges trafen in der Jugendherberge Wuppertal Kinder, Jugendliche und Betreuende eines Kinderheims aus dem bombardierten Kiew ein. Bis zum Ende des Jahres 2023 fanden die 70 Schutzsuchenden dort ein sicheres „Zuhause auf Zeit“, lernten sich in ihrer neuen Umgebung zurechtzufinden und bestmöglich zu integrieren. Nach nunmehr 2 Kriegsjahren werden die meisten Ukrainer*innen ihre Unterkunft Anfang 2024 verlassen und anderweitig betreut, so dass die Jugendherberge Wuppertal ab Mai wieder für Gäste geöffnet werden kann.
Auch die Jugendherbergen Pathpoint Cologne und Düsseldorf haben 2023 entweder exklusiv oder temporär Geflüchtete beherbergt. Insgesamt wurden in diesem Jahr für die Initiative der Sonderbelegung mehr als 98.000 Übernachtungen verbucht.

Unsere Satzung, Werte & Ziele

Neuer Text

Pilotprojekt zu „Erneuerbaren“ in Simmerath-Rurberg

Einen langfristig wirksamen Beitrag hin zur Klimaneutralität wird eine umfassende energetische Sanierung der Jugendherbergen leisten müssen. In der Jugendherberge Simmerath-Rurberg startete ein Pilotprojekt zur energetischen Sanierung, das möglichst auf alle Jugendherbergen ausgeweitet werden soll. Eine Energieberaterin hat das Haus zunächst kritisch unter die Lupe genommen und ein Konzept entwickelt. Ab 2023 beginnt der DJH-Landesverband Rheinland hier mit diversen energieoptimierenden Maßnahmen. Unter anderem wird von Heizöl auf eine Kombination aus Solarthermie und Pellets umgerüstet. Als Installations- und Heizungsbaumeister mit dem Fachgebiet „Regenerative Energie“ wird Volker Klose ab März 2023 das Team der Bauabteilung in der Geschäftsstelle ergänzen.

Aufholen nach Corona

„Vielen Dank. Diese Chance hatte unermesslichen Wert für uns alle.“

Feedback aus der Jugendherberge Neuss-Uedesheim

Wohl kaum eine Bevölkerungsgruppe hatte weniger Chancen die Folgen der Pandemie adäquat zu bewältigen als Kinder, Jugendliche, Alleinerziehende und einkommensschwache Familien. Als freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe unterstützten die Jugendherbergen im Rheinland sie deshalb auch 2022 wieder bei der Bewältigung der Pandemiefolgen. Zehn Jugendherbergen im Rheinland veranstalteten im Rahmen des vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend fortgeführten Aktionsprogramms „Aufholen nach Corona“ einwöchige Familienreisen und Feriencamps. Ihr Ziel: Kinder, Jugendliche und Familien mit erlebnispädagogischen Angeboten zu entlasten, gemeinsame Familien-Aktivitäten zu ermöglichen und Elternkompetenz zu stärken, um nach zwei erschöpfenden Jahren einfach mal wieder Kraft zu tanken.

Es konnten 51 Familienreisen sowie acht Kinder- und Jugendfreizeiten mit mehr als insgesamt 3.900 Teilnehmenden ausgerichtet werden. Die Aufhol-Programme schlugen mit rund 28.000 Übernachtungen in den NRW-Schulferien zu Buche. Ob kreatives Gestalten, Bewegungsspiele, Nachtwanderungen oder Phantasiereisen – in den Jugendherbergen Bad Münstereifel, Bonn, Essen, Gemünd Vogelsang, Hellenthal, Kleve, Köln-Riehl, Nettetal-Hinsbeck, Neuss-Uedesheim und Windeck-Rosbach wurden Familien und Kinder im Rahmen des Programms qualifiziert betreut.

 

Notwendige Förderung – tolles Feedback

Das Bundesministerium förderte die Angebote zu 90 Prozent, sodass einkommensschwache Familien mit Kindern davon profitierten. Ein anonymisiertes Feedbackverfahren im Anschluss an die Programme bestätigte, dass die deutliche Mehrheit der Familien (84%) ohne eine Förderung nicht hätte teilnehmen können. Zugleich ergab die Befragung, dass ihre Zufriedenheit mit den Erlebnissen und Erfahrungen so groß war, dass die weitaus meisten (89%) gerne wieder einen Urlaub in einer Jugendherberge verbringen würden.

„Meine Kinder und ich haben Entspannung, Spaß und Gemeinsamkeit erlebt –
unseren Akku aufgefüllt. Vielen Dank für diese Möglichkeit!“

Feedback aus der Jugendherberge Kleve

Duisburger Schulen holen auf 

Auch Duisburger Schülerinnen und Schüler profitierten vom Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona“, das in Kooperation mit dem Amt für schulische Bildung der Stadt Duisburg angeboten wurde. Insgesamt 695 Schülerinnen und Schüler aus acht Duisburger Schulen nahmen zwischen April und Dezember 2022 in den Jugendherbergen Duisburg Sportpark und Duisburg Landschaftspark an drei verschiedenen pädagogisch betreuten Tagesprogrammen zur Förderung sozialer Kompetenzen teil.

„Teamtraining und Konstruktion“ förderte die Kooperation und Qualität der Zusammenarbeit innerhalb der Klasse und bezog dabei die MINT-Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler ein. Im Rahmen der „TeamChallenge“ und des „Indoor-Teamtrainings“ organisierten die Schulklassen Wettkämpfe, bei denen es nicht nur um Körpergefühl ging, sondern auch darum, als Gemeinschaft zusammenzuwachsen. Die Teilnahme an dem Aktionsprogramm war für die Schülerinnen und Schüler kostenlos.

Heimatlos. Obdachlos.

„Ohne Wohnung oder auf der Flucht zu sein, war für viele Menschen 2022 bittere Realität. Die Jugendherbergen im Rheinland konnten hier schnelle Hilfe leisten.“

Oliver Mirring, Geschäftsführer DJH-Landesverband Rheinland

Gemeinsam stark sein und helfen, wo es möglich ist: Auch 2022 hat sich der DJH-Landesverband Rheinland wieder bei Behörden und Organisationen als unterstützender Partner für Menschen in Not angeboten. Bestürzt über den Ukraine-Krieg und das unfassbare Leid der Bevölkerung kam eine hilfreiche Kooperation mit den Bezirksregierungen Düsseldorf, Köln und daran anschließend mit der Stadt Wuppertal zustande: Aus dem bombardierten Kiew kommend traf am 4. März 2022 ein ganzes Kinderheim in der Jugendherberge Wuppertal ein. Es war eines der ersten Heime, das nach Ausbruch des Krieges vollständig evakuiert worden war. Geplant war, dass die 75 Waisen mit ihren Betreuenden bis zum 31. August bleiben. Doch das Ausmaß des Krieges lässt eine baldige Rückkehr bis heute nicht zu. Deshalb versuchen alle Beteiligten, den Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen vier und siebzehn Jahren ein annähernd „normales“ Leben zu ermöglichen. Sie gehen zum Teil zur Schule und erhalten eine Kinderbetreuung, in der viel Raum bleibt für Spiele, Sport oder auch das gemeinsame Singen.

„Natürlich ist es ein anderes Land mit einer anderen Sprache, aber wir versuchen den Kindern das Gefühl zu geben, dass die Abläufe ungefähr die gleichen sind wie vorher.“

Tetiana Markelova, Leiterin des Kinderheims

Nicht die Hoffnung verlieren

In der Jugendherberge Wuppertal ist zudem der Verein „Sozialtherapeutische Kinder- und Jugendarbeit e.V.“ (SKJ) aktiv. Er unterstützt das Betreuerteam vor Ort. „Es ist wichtig“, so der stellvertretende Leiter Marco Golub, „dass sie alle nicht die Hoffnung verlieren, in ihre Heimat zurückzukehren. Gleichzeitig sollen sie sich hier wohlfühlen.“ Auch für die Herbergsleiterin Corinna Wendel und ihre Mitarbeitenden der Jugendherberge Wuppertal hat sich der Alltag verändert. „Vorher“, sagt sie, „haben die Schulklassen alle vier bis fünf Tage gewechselt, nun leben dieselben Kinder dauerhaft hier. Das führt oft zu ganz praktischen Herausforderungen wie der Frage: Was kochen wir heute?“

Weitere Kooperationen in Köln und Duisburg

Auch die Stadt Köln konnte mit einer temporären Unterbringung von Geflüchteten aus der Ukraine unterstützt werden. Dafür stand ab dem 1. April 2022 die Jugendherberge Pathpoint Cologne in Bahnhofsnähe bereit. Zuvor hatte der DJH-Landesverband Rheinland dort seine Kooperation mit dem Verein „Helping Hands“ fortgesetzt. Im zweiten Winter in Folge erhielten dadurch 34 Obdachlose bis Ende März die Möglichkeit, im Warmen zu übernachten. Last but not least brauchen auch Helfende manchmal Hilfe: So wohnten in der Jugendherberge Duisburg Landschaftspark im März Mitarbeitende des THW, die in der benachbarten Kraftzentrale des Landschaftsparks Duisburg Nord Kriegsflüchtlinge versorgten.

Nachhaltig wirtschaften

Vom Bildungsprogramm über den Bau und Betrieb seiner Jugendherbergen bis zur Verpflegung: Seit seiner Gründung gehört es zum Satzungsauftrag des DJH-Landesverbands Rheinland umweltverträglich und sozial verantwortlich zu handeln und zu wirtschaften. Gäste können sich deshalb darauf verlassen, dass er sich im Sinne dieses auf langfristigen Erfolg ausgerichteten Qualitätsansatzes kontinuierlich nachhaltig ausrichtet. Nur so kann das Ziel, die Jugendherbergen im Rheinland in den kommenden Jahren in die Klimaneutralität zu überführen, gelingen.

Kinder- und Jugendreisen haben im Vergleich zu Individualreisen grundsätzlich eine deutlich bessere Ökobilanz. Schulklassen reisen zum Beispiel meist mit Bus oder Bahn an, Gruppen fragen vermehrt nach vegetarischer Verpflegung und auch Seminarveranstalter*innen achten stärker auf ihren ökologischen Fußabdruck. Dennoch: Angesichts des Klimawandels, der steigenden Energiepreise sowie seiner Verantwortung gegenüber kommenden Generationen wird der DJH-Landesverband die CO2-Bilanz seiner Jugendherbergen und Angebote weiter verbessern. Seit dem Ende aller Corona-Beschränkungen sind dazu nun auch größere Investitionen wieder möglich.


Sparen ist angezeigt

Um der akuten Energiekrise infolge des Ukraine-Kriegs begegnen zu können, hat der DJH-Landesverband Rheinland seit dem Frühjahr 2022 viele nichtinvestive oder geringinvestive Maßnahmen umgesetzt. Sie reichen vom Einbau neuer Wasserhähne und Fensterdichtungen bis hin zu Stromspar-Tipps. Überall dort, wo es sinnvoll ist, stellt die Marketingabteilung bisherige Print-Produkte auf Online-Alternativen um. Schließlich leisten auch die mitarbeiterfreundliche Home-Office-Regelung und die Substitution der meisten Dienstreisen durch Online-Besprechungen ihren Beitrag zur besseren Ökobilanz. Dank dieser vergleichsweise überschaubaren Maßnahmen gelang es dem DJH-Landesverband Rheinland seine Angebots- und Reisepreise stabil zu halten – „nach Corona“ insbesondere für Familien und Kinder eine gute Botschaft.

Pilotprojekt zu „Erneuerbaren“ in Simmerath-Rurberg

Einen langfristig wirksamen Beitrag hin zur Klimaneutralität wird eine umfassende energetische Sanierung der Jugendherbergen leisten müssen. In der Jugendherberge Simmerath-Rurberg startete ein Pilotprojekt zur energetischen Sanierung, das möglichst auf alle Jugendherbergen ausgeweitet werden soll. Eine Energieberaterin hat das Haus zunächst kritisch unter die Lupe genommen und ein Konzept entwickelt. Ab 2023 beginnt der DJH-Landesverband Rheinland hier mit diversen energieoptimierenden Maßnahmen. Unter anderem wird von Heizöl auf eine Kombination aus Solarthermie und Pellets umgerüstet. Als Installations- und Heizungsbaumeister mit dem Fachgebiet „Regenerative Energie“ wird Volker Klose ab März 2023 das Team der Bauabteilung in der Geschäftsstelle ergänzen.

Inklusion am Arbeitsplatz

Als bundesweit einmaliges Modellprojekt startete 2022 in der Jugendherberge Köln-Riehl die duale Ausbildung von jungen Menschen mit dem Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“. Initiiert hatte das Projekt „Ausbildung mittendrin“ der Kölner Inklusionsverein „mittendrin e.V.“. In den kommenden fünf Jahren wird er jährlich bis zu acht junge Menschen mit geistiger Beeinträchtigung durch ihre duale Ausbildung begleiten. Gefördert wird das Projekt vom Land NRW und der Europäischen Union. Der nordrhein-westfälische Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales, Karl-Josef Laumann (CDU), kam am 4. Mai 2022 persönlich nach Köln, um den Bewilligungsbescheid in der Jugendherberge Köln-Riehl zu überreichen. „Dieses Projekt ist wirklich mal etwas Neues“, sagte er und betonte, dass eine gelungene Integration sich letztlich daran beweise, ob sie in Erwerbsarbeit münde.

Zugang in den ersten Arbeitsmarkt

In der Jugendherberge Köln-Riehl begannen Silke Grünewald (22) und Jolin Kirchhoff (19) ihre Ausbildung zur „Fachkraft für Gastronomie/ Restaurantservice“, der 19-jährige Lucas Löffelmann startete als Azubi zum „Fachpraktiker Küche“. Neu und besonders ist, dass es sich um reguläre Ausbildungen handelt – inklusive Ausbildungsvertrag und Unterricht in der Berufsschule. „Bislang gab es für junge Menschen mit Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“ häufig nur die Möglichkeit, eine Werkstatt für Menschen mit geistiger Behinderung zu besuchen“, sagte die Projektleiterin Eva-Maria Thoms von „mittendrin e.V.“ „Mit dem neuen Projekt wird auch diese Gruppe in das reguläre duale Ausbildungssystem integriert und hat somit eine Option auf den ersten Arbeitsmarkt “. Ziel ist es, dass Auszubildende wie Silke, Jolin und Lucas später in ihrem Ausbildungsbetrieb bleiben können.


Integrativer Arbeitgeber

Steffen Minas, Leiter der Jugendherberge Köln-Riehl, war sofort bereit, bei „Ausbildung mittendrin“ mitzumachen. „Es gehört zu den Grundwerten der Jugendherbergen, dass alle Menschen unsere Angebote wahrnehmen können. Das impliziert auch ihre Verantwortung als Arbeitgeber. Wir beschäftigen aktuell 70 Mitarbeitende, von denen 17 ein Handicap haben. In der Jugendherberge Köln-Riehl arbeiten wir seit mehr als 15 Jahren integrativ und haben damit gute Erfahrungen gemacht.“

„Uns ist es wichtig, dass Inklusion und Integration nicht mit der Schule aufhören, sondern an der Arbeitsstelle weitergehen.“

Steffen Minas, Leiter der Jugendherberge Köln-Riehl

Projektpartner von „mittendrin e.V.“ ist der Kölner Inklusionsdienstleister Projekt Router gGmbH, der jahrelange Erfahrung hat, Menschen mit Behinderung in Unternehmen des ersten Arbeitsmarktes zu integrieren. Unterstützt wird das Projekt außerdem von der Arbeitsagentur Köln, dem Landschaftsverband Rheinland (LVR), der Kölner Handwerkskammer und der Industrie- und Handelskammer zu Köln.

 

Lesen Sie hier ein Interview zum Projektstart mit dem Leiter der Jugendherberge Köln-Riehl, Steffen Minas.