Erlebnisse mit Mehrwert

„Bei allen Programmen steht das „Wir Gefühl“ im Vordergrund. Die Teilnehmenden kennen sich oft nicht untereinander, Kinder nehmen vielleicht erstmals allein an einer Ferienfreizeit teil. Deshalb ist es wichtig, dass jede und jeder mit einem guten, gestärkten Gemeinschaftsgefühl nach Hause zurückkehrt.“

Kirsten Schaefer, Teamkoordinatorin des Programmpartners „QUOVADIS Gesellschaft für Soziale Bildung“

Im Jahr 2023 nahmen insgesamt 4.550 Personen an 49 Familienreisen und Ferienfreizeiten teil. An den 153 Terminen waren 483 pädagogisch qualifizierte Referent*innen im Einsatz, um Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen bereichernde Selbst- und Gemeinschaftserfahrungen zu ermöglichen. Die gemeinsame Zeit in entspannter Atmosphäre hilft, den Alltag hinter sich zu lassen, neue Freundschaften zu knüpfen, soziale Kompetenzen zu erwerben und sich als Teil einer Gemeinschaft von Gleichgesinnten mit ähnlichen Interessen und Abenteuerlust zu erleben.

Ferien – die schönste Zeit des Jahres

Zum Zukunftsforschenden werden, mit der VR-Brille durch digitale Welten reisen, einen Surfschein machen oder mit der ganzen Familie das Segeln lernen. Dies sind nur vier von insgesamt 49 verschiedenen Ferien- und Familienfreizeitangeboten, die die Jugendherbergen im Rheinland 2023 im Programm hatten. So spielerisch die Beschreibungen der Programminhalte auch klingen: Ihre abwechslungsreichen Aktivitäten basieren auf erlebnispädagogischen Konzepten, die Themen wie das soziale Miteinander, Bewegung, Umweltverständnis oder das Lernen „lernen“ aufgreifen und über Erlebnisse in der Gemeinschaft vermitteln. Als außerschulische Lernorte haben die Jugendherbergen dazu ein transparentes Qualitätssystem mit den drei Säulen Sicherheit, Pädagogik und Inhalt entwickelt. Seit Jahren arbeiten sie mit kooperierenden Partnerorganisationen aus der Jugend- und Erwachsenenbildung zusammen, deren Referent*innen pädagogisch geschult sind und ihre Qualifikationen regelmäßig nachweisen. Eine Referentin ist Kirsten Schaefer vom langjährigen DJH-Kooperationspartner QUOVADIS – Gesellschaft für soziale Bildung. Sie sagt: „Eltern, deren Kinder an Ferienfreizeiten teilnehmen, können darauf vertrauen, dass die Sicherheit und das Wohlbefinden ihrer Kinder während der Freizeiten an oberster Stelle stehen. Wir gehen sensibel auf ihre Bedürfnisse ein und sorgen dafür, dass alle sich wertgeschätzt fühlen und in einer vielfaltsoffenen Umgebung akzeptiert werden.“

„Die Klassiker“

Zu den beliebtesten Ferienfreizeiten gehört seit Jahren die „English Fun Week“ in der Jugendherberge Nideggen. Kirsten Schaefer wundert das nicht, denn für sie liegen die Vorzüge des Programms auf der Hand: „In der Altersgruppe trauen Kinder sich schon alleine auf eine Ferienfreizeit und die Mischung aus „Englisch sprechen, Programm und Mitbestimmung“ passt einfach. Wir klettern einmal an den Buntsandsteinfelsen in Nideggen, wo die Kinder schauen können, was sie sich zutrauen, aber zu nichts gezwungen sind. Grillen und Hütten bauen gehören ebenfalls immer dazu. Und dann können alle mitentscheiden, welche Spiele wir im Lauf der Woche machen. Oft lernen wir als Teamer*innen sogar selbst neue Spiele kennen. Und was die englische Sprache betrifft, so machen wir keine Nachhilfe-Ferien, sondern möchten, dass die Kinder die Angst vor der Sprache verlieren.“

„Meine Jungs Anton und Otto haben an der Stunt Academy teilgenommen. Beide waren mit Zimmer, Unterkunft und Essen zufrieden. Alle Betreuer*innen fanden sie super nett und total cool, um es mit den Worten der Jungs zu sagen. Als Mutter hatte ich das Gefühl, alles ist gut organisiert und die Kinder standen einfach im Mittelpunkt.“

Mutter von Anton und Otto, die an der Ferienfreizeit „Stunt Academy“ in der Jugendherberge Simmerath-Rurberg teilgenommen haben

Zu den beliebtesten Familienfreizeiten gehören die Wassersportangebote in der Jugendherberge Xanten. Direkt vor der Jugendherberge befindet sich der Südsee, wo Familien verschiedene Wassersportarten ausüben und sich gegenseitig bei der Prüfung zum Tauch-, Surf- oder Segelschein unterstützen können. Ob Segeln, Surfen, Klettern oder Wellness – Familienreisen bieten neben unvergesslichen Gemeinschaftserlebnissen auch viel Raum und Aktion, um die Bindung zwischen den Familienmitgliedern zu stärken, gemeinsame Erinnerungen zu schaffen und den familiären Zusammenhalt zu festigen. Familien entdecken gemeinsam neue Orte und meistern Herausforderungen. Dabei wechseln sie oft die Rollen, sodass Eltern ihre Kinder von einer anderen Seite kennenlernen können. Die gemeinsamen Abenteuer stärken die Beziehung und das Wohlbefinden der ganzen Familie. Es ist schön zu sehen, wie Familien durch solche Erlebnisse enger zusammenwachsen und sich gegenseitig unterstützen. „Hier sind die Eltern nicht in der Position, selbst für Programm und Unterhaltung sorgen zu müssen, sondern können gemeinsam als Familie eine gute Zeit genießen. Wir spüren, wie es sie entlastet, mal ihre Rolle als Verantwortliche zu verlassen“, meint Kirsten Schaefer.

„Die Neuen“

Neu im Programm waren 2023 die „Wald- und Wildnisdetektive“ in der Jugendherberge Windeck-Rosbach, die „Zukunftswerkstatt“ in der Jugendherberge Hellenthal und die Ferienfreizeit „Virtu-Vival“ in der Jugendherberge Monschau-Hargard. Bei Virtu-Vival verbringen die Kinder und Jugendlichen ihre Ferienzeit in einem abwechslungsreichen Offline- und Online-Mix. Aktivitäten wie Bogenschießen und Klettern erleben sie sowohl live in der Natur als auch mit der VR-Brille. Bei anderen Aktionen kommen iPads und Drohnen zum Einsatz. Für die Neukonzeption von Programmen steht in der Marketingabteilung der Jugendherbergen im Rheinland die Produktentwicklung in stetigem Austausch mit ihren Kooperationspartnern. Eine besondere Rolle spielen dabei die Möglichkeiten der jeweiligen Jugendherberge, denn die individuelle Ausstattung und das Angebot rund um die Jugendherberge sind bei der inhaltlichen Gestaltung der Programme entscheidend. So trafen sich 2023 erstmals die Wald- und Wildnisdetektive und -detektivinnen in der dafür bestens geeigneten Wald-Jugendherberge Windeck-Rosbach. Und ab 2024 startet die neue Zauberfreizeit „Mogwarts für Muggel“ mit einer magischen Zeitreise in der historischen Kulisse der Jugendherberge Monschau-Burg.

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Neues Open Feed Back System

„Wir kommen seit vielen Jahren immer wieder gerne hierher. Die Programmküche ist ideal für uns und auch dieses Jahr sind die Plätzchen gut gelungen :)“

Eine Lehrerin über ihre Klassenfahrt einer Sekundarstufe I in der Jugendherberge Bad Honnef

Qualität sichern: Ihre Meinung zählt

Die Qualitätssicherung ist ein ständiger Prozess, weshalb die Service-Kette der Jugendherbergen im Rheinland nicht bei der Abreise ihrer Gäste endet. Die Mitarbeitenden möchten auch wissen, wie Gäste ihren Aufenthalt erlebt haben, wie zufrieden sie mit dem Angebot und Service vor Ort waren. Bislang hatte der DJH-Landesverband Rheinland zur Evaluation der Gästezufriedenheit gängige Online-Tools genutzt. 2023 hat er sich an das Open Feed Back System (OFS) des DJH-Hauptverbandes angeschlossen. Seither lässt sich qualifizierter und transparenter ermessen, wie zufrieden die Gäste zum Beispiel mit der Sauberkeit, der Ausstattung, der Verpflegung und dem Service waren. Die Feedbacks der Gäste werden regelmäßig in den Team-Meetings der Jugendherbergen besprochen und sind eine hervorragende Grundlage für gezielte Verbesserungen. Im DJH-Landesverband Rheinland sind die Erkenntnisse nach einem Jahr Praxiserfahrung außerordentlich positiv – ganz so, wie die Rückmeldungen der Gäste.

„Wir sind jedes Mal sehr zufrieden. Wir kommen immer wieder gerne.“

Eine Wandergruppe über ihren Aufenthalt in der Jugendherberge Simmerath-Rurberg

Hohe Weiterempfehlungs-Quote

Wenige Tage nach ihrem Aufenthalt erhalten die Gäste eine E-Mail mit der Bitte um Beantwortung eines Feedback-Fragebogens. Dort können sie in Kategorien wie Service, Ambiente oder Ausstattung Punkte vergeben und abschließend angeben, ob sie die Jugendherberge weiterempfehlen würden. In einem Textfeld sind zudem freie Kommentare möglich. Besonders erfreulich: 31 Prozent aller angeschriebenen Gäste des DJH-Landesverband Rheinland reagierten 2023 mit einem Feedback und auch die Weiterempfehlungsquote war mit 4,78 von 5 möglichen Punkten hoch. Gleich darauf folgte die Kategorie Service & Atmosphäre mit 4,75 Punkten. In der Gesamtschau bewerteten die Gäste den DJH-Landesverband Rheinland mit 4,37 Punkten. Für alle Gäste transparent nachzulesen sind die Bewertungen aller Kategorien jeweils auf den Internetseiten der Häuser in Form von Sterne-Symbolen. Auch einzelne Kommentare sind dort abgebildet – allerdings anonymisiert und auch nur dann, wenn ein Gast dazu sein Einverständnis erklärt hat.

„Wir wohnten im Baumhaus, es war ein sehr schönes Wochenende. Ich kann die Jugendherberge nur empfehlen. Das Außengelände ist beeindruckend. Wir kommen bei besserem Wetter noch einmal wieder.“

Eine Familie nach ihrem Aufenthalt in der Jugendherberge Waldbröl „Panarbora“

Eigener Fragebogen für Schulklassen

Um die hohen Qualitätsstandards für Klassenfahrten zu halten oder zu verbessern, erhalten Lehrer*innen einen Flyer, dessen Fragebogen den Fokus auf die erlebte Programmqualität legt. Über die hauseigenen Leistungen der Jugendherbergen hinaus können Lehreende dort differenzierte Einschätzungen zur Stimmigkeit des Programms oder zu den Referent*innen geben – unter anderem zu deren pädagogischer Kompetenz oder auch, wie sie die im Vorfeld besprochenen Ziele der Klassenfahrt berücksichtigt haben. Die Auswertung dieser Fragebögen besprechen die Teams der Jugendherbergen regelmäßig mit ihren Kooperationspartnern.

„Wir haben ein sehr freundliches Jugendherbergsteam kennengelernt, das gerne Hilfestellungen gegeben hat. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt, es ist eine gute und preisgünstige Möglichkeit für eine Klassenfahrt.“

Der Lehrer einer Klasse der Sekundarstufe I über seinen Aufenthalt in der Jugendherberge Brüggen

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Investitionen in mehr Gästekomfort

Alle Jugendherbergen investieren kontinuierlich in eine Infrastruktur, die ihr Angebot verbessert und Gruppen- und Gemeinschaftserlebnisse fördert. Grillplätze und Tischtennisplatten gehören regelmäßig dazu, aber auch Kleinspielfelder oder andere Einrichtungen für bewegte Aktivitäten in der Gruppe. Nach dem Investitionsstopp während der Corona-Pandemie waren 2023 erstmals wieder Maßnahmen zur Verbesserung des Jugendherbergs-Angebotes möglich. Mehr noch: Jede Jugendherberge profitierte von einem Sonderbudget 2023 zur individuellen Erhöhung ihres Gästekomforts. Wie sie den Etat einsetzen, lag in ihrem eigenen Ermessen. Vom Basketballfeld über Outdoor-Spielgeräte bis zum Waldsofa konnte so, je nach Bedarf, in neue und hochwertige Ausstattungselemente vor Ort investiert werden. Besonders häufig standen E-Bike-Ladeschränke auf der Prioritätenliste – sie werden unseren Gästen rechtzeitig zur Fahrradsaison 2024 vielerorts komfortable und einfache Lademöglichkeiten für ihre akkubetriebenen Zweiräder bieten.

Ganz individuell und je nach Gästebedarf konnten die Sonderbudgets verplant werden. In der Jugendherberge Bad Münstereifel wurde unter anderem eine neue Tischtennisplatte angeschafft, an der Jugendherberge Ratingen der Niedrigseilparcour erneuert und im Treppenhaus der Jugendherberge Gemünd Vogelsang entstand eine Indoor-Kletterwand.

Erste Indoor-Kletterwand in der Eifel

Eine buchstäblich raumgreifende Investition nahm die Jugendherberge Gemünd Vogelsang vor. Das Haus am Rande des Nationalparks Eifel ließ eine 18 Meter hohe Indoor-Kletterwand in ihrer Eingangshalle installieren. Schulklassen und Gruppen können dieses neue Highlight nun im Rahmen eines Programms unter der pädagogischen Anleitung des Kooperationspartners Transparenz NRW nutzen.

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Klassenfahrten For Future

„Um passgenaue Programme für Schulen zu entwickeln, stehen wir in der Marketingabteilung im ständigen Austausch mit vielen Expert*innen und diskutieren aktuelle Trends und Themen der Schullandschaft, um diese bedarfsorientiert in die Programmplanung zu übernehmen.

Cathrin Arnemann, Leiterin Marketing & Vertrieb im DJH-Landesverband Rheinland

Erlebnispädagogische Klassenfahrten der Jugendherbergen im Rheinland waren auch 2023 wieder der Renner. Über alle Schulformen hinweg waren 403.772 Übernachtungen im vergangenen Jahr durch eine Klassenfahrt motiviert – gemessen an den Gesamtübernachtungen ist das ein Anteil von ca. 39 Prozent. Das Übernachtungsplus von 3,8 Prozent gegenüber dem Jahr 2022 zeigt, dass Klassenfahrten fester Bestandteil der außerschulischen Bildungsarbeit sind – und dass die Jugendherbergen als verlässliche Partner der Schulen gebraucht werden. Auch die Gästezahlen (181.202) zeigen, dass mehr als jeder dritte Übernachtungsgast (38,8%) eine Schülerin oder ein Schüler war. Den weitaus größten Anteil daran hatten die Schüler*innen der Sekundarstufe I mit 261.750 Übernachtungen (+8,1%) und 113.939 Gästen (+7,3%).

Mitverantwortlich für die positive Entwicklung war der nach wie vor große Nachholbedarf in den Schulen. Denn Forschungen belegen immer noch Lernrückstände, Bewegungsmängel, soziale Ängste und psychische Belastungen junger Menschen durch die Corona-Pandemie sowie durch die andauernden gesellschaftlichen Krisen. Mehr denn je benötigen sie daher altersgerechte Unterstützung und Gemeinschaftserlebnisse, um sich zu eigenverantwortlichen, selbstbestimmten und sozial orientierten Erwachsenen zu entwickeln. Lehrerinnen und Lehrer finden deshalb rund 150 bedarfsorientierte Programme für Klassenfahrten jeder Jahrgangsstufe, die ihren Unterricht flankierend unterstützen. Dazu gehören lehrplanunterstützende Programme für Grundschulen, teambildende Angebote für weiterführende Schulen und spannende Stadt- und Abschlussfahrten. 2023 neu hinzugekommen sind zahlreiche Angebote mit Inhalten zu Achtsamkeit, Demokratie, Mobbing oder Hatespeech.

Neue Landingpage „jh-klassenfahrt.de“

Damit Lehrende in der Programmvielfalt der Jugendherbergen im Rheinland schneller und komfortabler das passende Klassenfahrten-Angebot finden, ging 2023 eine eigene Landingpage an den Start. Zahlreiche Filterfunktionen – etwa zum Jahrgang, zum gewünschten thematischen Schwerpunkt, zum Preis oder zur Entfernung von der Schule – erleichtern nun die zielgerichtete Suche nach passenden Programmangeboten. Komfortabel zu identifizieren sind auch die erlebnispädagogischen Programme, die etwa die MINT-Fächer und die Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) lehrplanunterstützend begleiten oder als Teamtrainings das soziale Lernen unterstützen. Ein knapp zweiminütiger Video-Clip führt in die Seite ein, der virtuelle Assistent „Jugi“ schlägt nach der Beantwortung einiger Fragen sogar passende Klassenfahrten vor und übermittelt auf Wunsch direkt eine Anfrage an das Service-Team der Jugendherbergen in Düsseldorf. Ein Newsblog liefert zudem regelmäßig Inspirationen, stellt neue Programminhalte vor, gibt Tipps zur Finanzierung einer Klassenfahrt oder zu ergänzenden Bausteinen für die Freizeitgestaltung.

„Die Schülerinnen und Schüler bauen einen großen Kreis aus Ästen, Moos und Laub, das sogenannte Waldsofa. Sie bekommen gleichzeitig auch viel Input zu Pflanzen und Totholz. In den mitgebrachten Hängematten und Baumzelten können die Kinder den Wald durch fühlen, riechen und hören erleben. Sie machen sozusagen ihre ersten Erfahrungen im Waldbaden.“

Felix Arabin, Mitarbeitender des Programmpartners Transparenz NRW über das Programm „WaldXpert*innen“ in der Jugendherberge Gemünd Vogelsang

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)

Schüler*innen an komplexe Themen wie Ökologie, Wirtschaft, Kultur, Soziales oder Politik unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit heranzuführen – das ist die Zielsetzung der Bildung für Nachhaltige Entwicklung, kurz BNE. BNE ist fester Bestandteil der NRW-Lehrpläne und unterstützt dabei, die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen umzusetzen.“

Zur praxisrelevanten Unterstützung von Lehrer*innen entwickelte der LVB Rheinland mit seinen Programmpartner*innen dazu passende neue Klassenfahrten mit dem Siegel „BNE unterstützend“. So lernen zum Beispiel Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Jahrgangsstufe im Rahmen des Programms „WaldXpert*innen“ in der Jugendherberge Gemünd Vogelsang die Geheimnisse des Waldes kennen – und erlangen spielerisch wichtiges Grundlagenwissen über die Ökologie.

Neue Programme zum Thema Achtsamkeit

Auspowern und zur Ruhe kommen, achtsam sein und entspannen: Das ist nicht nur persönlich für jede Schülerin und jeden Schüler wichtig, sondern hilft später auch Lehrkräften, Ausgeglichenheit und Ruhe in den Schulalltag „ihrer“ Kinder zu bringen. 2023 haben mehrere Jugendherbergen mit neuen Programmen die Themen „Achtsamkeit“ und „Bewegung“ aufgegriffen. Das „Hyg jer“ Klassentraining in der Jugendherberge Brüggen etwa kombiniert Elemente der Erlebnispädagogik mit Achtsamkeitsübungen und entspannenden Ruhephasen. Im Wechsel von Auspowern und Stille können Schulkinder bei dem Programm „Da geht noch was – Vom achtsamen Umgang im echten Team“ in der Jugendherberge Bad Honnef belastende Dinge hinter sich lassen, mit Spaß entspannen und neue Energie tanken.

„Stolpersteine“ als Lernbaustein für die Gesellschaftslehre

Mit der vom WDR veröffentlichten App „Stolpersteine NRW“ lässt sich eine Klassenfahrt um ein Lernangebot zur Stärkung des Demokratieverständnisses ergänzen. Über Interaktionen fördert sie den Zugang zum Thema Nationalsozialismus. Die Jugendherbergen Bonn, Düsseldorf, Duisburg-Landschaftspark, Duisburg-Sportpark, Essen und Köln-Riehl machen gezielt auf diese Möglichkeit aufmerksam.
Seit Mitte der Neunzigerjahre verlegen Gunter Demnig und Unterstützer*innen in Europas Straßen kleine Gedenktafeln aus Messing. Jede Tafel erinnert an einen Menschen, den das nationalsozialistische Regime verfolgt, deportiert, ermordet oder in den Suizid getrieben hat. Über eine interaktive Karte mit GPS-Navigation lassen sich Stolpersteine in der Nähe finden. Zusätzlich machen biografische Texte, Illustrationen, Hörspiele und historische Fotos die Schicksale hinter den Stolpersteinen hör-, seh- und erlebbar. Lehrer*innen erhalten auf der Webseite außerdem auch ergänzende Unterrichtsmaterialien: Stolpersteine.wdr.de.

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Unser Qualitätsversprechen

Unser Qualitätsversprechen

Grundsätzlich sind alle Jugendherbergen im Rheinland bestens für Klassenfahrten geeignet. Sie haben dazu ein transparentes Qualitätssystem für pädagogische Programme zu den drei Säulen Sicherheit, Pädagogik und Inhalt entwickelt.

Basis 1

Das Basisqualifikation 1 beschreibt Qualitätsstandards, die auf Grundlage des NRW-Schulgesetzes für die rechtliche und sportliche Sicherheit aller Programmangebote der Jugendherbergen im Rheinland bürgen. Um Programme für Schulklassen durchführen zu dürfen, sind diese Mindeststandards auf der Grundlage des NRW-Schulgesetzes für unsere kooperierenden Organisationen und deren Teamer*innen verpflichtend. Die Programmpartner garantieren dies alle zwei Jahre in Form von Selbstverpflichtungserklärungen.

1. Minimalstandards für die kooperierenden Organisationen:

    • Betriebshaftpflichtversicherung für Personen- und Sachschäden
    • In Ausnahmefällen: Privathaftpflichtversicherung bei selbstständigen Referent*innen
    • Sportfachliche Qualifikation bei entsprechendem Angebot

 

2. Minimalstandards für die Referent*innen:

    • Erste-Hilfe-Schein, nicht älter als 2 Jahre
    • erweitertes polizeiliches Führungszeugnis, nicht älter als 4 Jahre
    • immer dabei: Mobiltelefon, Erste-Hilfe-Koffer
    • bei Aktivitäten im Wald: Erlaubnis des Förster/der Försterin oder des Waldeigentümers bzw. der Eigentümerin
    • bei allen Outdoor-Aktivitäten: Informationen über die Wetterlage und Abstimmung mit der Lehrkraft, ob die Aktivität durchgeführt werden soll

Basis 2

Als außerschulischer Lernort zeichnen sich die Jugendherbergen im Rheinland durch erlebnispädagogische Bildungsprogramme aus. Um deren Qualität sicherzustellen, müssen die Referent*innen und Teamer*innen die Standards des Basis II-Qualifikation erfüllen.

1. Grundsätzliche Minimalstandards

    • Kenntnis über die aktuell gültigen Richtlinien für Schulfahrten des Landes NRW
    • pädagogische Qualifikation – auch für die Referent*innen von Kooperationspartnern wie Museen
    • verpflichtende Reflexion der Programme mit den Begleitpersonen
    • gezielte Einbindung der Begleitpersonen, bei Bedarf transparente Anpassung des Programms, Kommunikation des Mehrwerts der Inhalte

 

2. Minimalstandards für die Referent*innen:

    • Mindestalter 18 Jahre
    • Mindestalter Hilfsbetreuende 16 Jahre
    • aktueller Erste-Hilfe-Schein
    • erweitertes polizeiliches Führungszeugnis
    • Schulabschluss: (Fach-) Abitur oder einschlägige Berufserfahrung
    • nachweisbare Erfahrung in der Arbeit mit Gruppen
    • interne Schulung (z.B. durch Programmpartner) oder Juleica-Schulung
    • intensive Einarbeitungsphase durch Programmpartner
    • Fortbildungen

Qualitätskennzeichen (Siegel)

 

MINT-unterstützend

Programme mit diesem Siegel unterstützen den Kompetenzerwerb in den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Sie machen das theoretische Wissen durch praktische Erfahrungen erlebbar.

          • vermittelt MINT-relevantes Wissen auf erlebnisorientierte Art und Weise
          • Erwerb mindestens einer Kompetenz der MINT-Fächer, unterstützt und gefestigt durch Reflexion
          • Referent*innen mit Lehrplankenntnis und übergeordnetem Wissen zum jeweiligen Thema
          • abwechslungsreiches Programm, das Teamzusammenhalt und Bewegung fördert

 

BNE-unterstützend

Die Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) ist als wichtiger Treiber für die gesamte Agenda 2030 fest in den NRW-Lehrplänen verankert. Die Jugendherbergen im Rheinland unterstützen Schulen bei der Vermittlung von BNE mit Klassenfahrtenprogrammen für alle Stufen, die dem Handlungsfeld „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ zugeordnet sind. Sie fördern Kompetenzen wie fächerübergreifendes Wissen, vorausschauendes Denken oder die Übernahme von Verantwortung und ermöglichen so die ganzheitliche und vernetzte Betrachtung einzelner Themen.

          • pädagogisch betreute Klassenfahrt, die den Unterricht ergänzt, ohne ihn zu kopieren oder zu ersetzen
          • Im Zentrum der Klassenfahrt steht das gewählte Thema, das multiperspektivisch und in mehreren Dimensionen behandelt wird, auch Elemente wie Teamzusammenhalt, Bewegungsförderung und Spaß werden berücksichtigt.
          • aktive, erlebnisorientierte und lebensnahe Vermittlung abwechslungsreicher Programminhalte
          • Verknüpfung der Klassenfahrt oder des Programms mit dem Schulalltag durch die Option der Themenauswahl sowie Materialien zur Vor- und Nachbereitung
          • gutes Verständnis und nachweislich fachliches Wissen der Referent*innen über die Bedeutung der Bildung für nachhaltige Entwicklung

 

GS-Lehrplan unterstützend

Das Gütesiegel „GS-Lehrplan unterstützend“ kennzeichnet die Klassenfahrten der Jugendherbergen im Rheinland, die ganz gezielt den Erwerb von sozialen und fachlichen Kompetenzen aus dem Grundschul-Lehrplan unterstützen.

          • abwechslungsreiche Ergänzung des Unterrichts, die anhand von 1 – 3 Kompetenzen aus dem Grundschullehrplan NRW auf spielerische Art und Weise relevantes Unterrichtswissen vermittelt
          • betreutes Programm, das jede Kompetenz mindestens zwei Mal und insgesamt mindestens drei Stunden lang thematisiert.
          • Kompetenzerwerb steht bei der Reflexion mindestens einer Übung / Spiel / Aktion und bei der Endreflexion der Klassenfahrt im Mittelpunkt.
          • Referent*innen kennen den Aufbau des Grundschullehrplans, die für die Kompetenzen relevanten Kapitel, haben übergeordnetes Wissen und können sowohl erläutern, wie das Programm die jeweilige Kompetenz fördert, als auch wie der Unterricht sie wieder aufgreifen kann.
          • Zur Vor- und Nachbereitung erhalten Lehrende und Schüler*innen Unterlagen mit sachbezogenen Arbeitsblättern, Literaturhinweisen, Verknüpfungen zum Lehrplan sowie weiteren Informationen.

 

Soziales Lernen Intensiv

Gemeinsam mit Lehrenden haben die Jugendherbergen im Rheinland das Siegel „Soziales Lernen intensiv“ entwickelt. Es kennzeichnet fünftägige Klassenfahrtenprogramme, die an 3,5 Tagen von zwei Referent*innen betreut werden und die das soziale Lernen optimal unterstützen. Klassenfahrten mit diesem Siegel zeichnen sich aus durch

          • Verknüpfung mit dem Schulalltag durch Absprachen zwischen Lehrer*innen und Referent*innen
          • transparente Ziele und Methoden, klare und individuell angepasste Regeln
          • erlebnisorientierte Vermittlung des sozialen Lernens
          • Ruhe- und Reflexionszeiten in einem verlässlichen Umfeld mit ausreichend Schutzräumen

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Mit Perspektive - TagungsTreffpunkt Bonn

Für Tagungen neue Raumkonzepte und neue Formen der Begegnung anzubieten – das kann ich mir für den Standort Bonn sehr gut vorstellen und würde es gerne vorantreiben. Schließlich geht es dabei auch um die Grundidee der Jugendherbergen, Gemeinschaftserlebnisse zu ermöglichen.“

Anika Dubbelfeld, Leiterin der Tagungs-Jugendherberge Bonn

Frau Dubbelfeld, seit Februar 2023 sind Sie neue Leiterin der Tagungs-Jugendherberge Bonn. Sie kennen das Haus seit Langem, denn Sie haben dort vor Jahren Ihre Ausbildung absolviert. Was schätzen Tagungs- oder Seminargruppen besonders am Treffpunkt CITY in Bonn?

Anika Dubbelfeld: Vor unserer Haustür beginnt das Naturschutzgebiet Kottenforst, so dass man bei uns, obwohl citynah, mitten im Grünen abgeschieden und konzentriert arbeiten kann. Tagungsgäste nutzen gerne den Wald morgens für eine Joggingrunde oder die Mittagspause für einen Spaziergang. Zugleich sind wir sehr gut an die Öffentlichen Verkehrsmittel angebunden, so dass eine umweltfreundliche Anreise und ein abendlicher Ausflug in die City problemlos möglich sind. Das kommt uns zugute, denn bei Tagungen und Seminaren achten Veranstalter*innen heute mehr als früher auf den CO2-Fußabdruck. Mit der Kombination aus naturnaher Lage im urbanen Umfeld, konzentrierter Arbeitsatmosphäre und einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis treffen wir schon heute den Nerv vieler Tagungs- und Seminargruppen.

Die Jugendherberge Bonn legt Wert auf umweltfreundliches Handeln. Wie setzen Sie das Thema im Tagungsbereich um bzw. welche Anforderungen haben Ihre Gäste?

Anika Dubbelfeld: Als biozertifiziertes Haus freut es uns, dass nachhaltige Tagungs- und Verpflegungskonzepte stark nachgefragt werden, denn wir unterstützen als „Partner of Sustainable Bonn“ schon lange die Initiative, Bonn als Konferenzstandort der Nachhaltigkeit zu etablieren. In der Küche arbeiten wir weitgehend mit biozertifizierten Lebensmitteln und verwenden regionale Produkte, wo immer es möglich ist. Tagungsgebäck gibt’s lose und verpackte Portionsware sucht man bei uns vergebens. In Obstkörben liegt Bio-Ware, Tagungsgetränke wie Kaffee und Tee sind zu 100 Prozent und das Essen aktuell zu 70 Prozent Bio. Wir haben sogar Tagungsgäste, die weder Flugobst oder -gemüse essen noch extrem zuckerhaltige Soft-Drinks trinken möchten. Diesen Wünschen kommen wir natürlich nach, beziehen überwiegend regionale Produkte und bewerben unser Bio-Angebot, um gegenüber konventionellen Anbietern klar im Vorteil zu sein.

Die Tagungsbranche verändert sich. Wo sind Ihrer Meinung nach neue Strategien und Investments nötig?

Anika Dubbelfeld: Wir haben zum Beispiel das Sonderbudget, das alle Jugendherbergen 2023 erhalten haben, in hochwertige Tagungstechnik investiert. Künftig werden wir weiter in Einzel- und Doppelzimmer investieren, um die zunehmende Nachfrage danach zu bedienen. Langfristig möchten wir auch sogenannte Kombizimmer anbieten, die sich nach Gruppenbedarf flexibel belegen lassen.
Ich habe zudem die Idee, einige Tagungsräume individueller zu gestalten, um mit neuen Raumkonzepten einen anderen Austausch zu ermöglichen oder neue Formen der Begegnung anzubieten. Unser Haus ist jetzt schon prima geeignet für Veranstaltungsformate wie Bar Camps, World Cafés oder Geh-Spräche in der Natur. Das möchte ich gerne weiter vorantreiben und bin überzeugt, dass wir dadurch unser Profil schärfen und neue Gästegruppen ansprechen können. Denn: Veranstaltungsorte müssen heute einen klaren emotionalen Mehrwert bieten. Dieser Mehrwert begründet sich meiner Erfahrung nach im Erlebnisfaktor eines authentischen Ortes, an dem Menschen gerne zusammenkommen, um gemeinsam aktiv oder kreativ zu sein. Unsere nachhaltige City-Location am Waldrand erfüllt dafür jetzt schon viele Voraussetzungen.

Der Trend zu mehr Nachhaltigkeit gilt nicht nur für den Tagungsbereich. Haben Sie auch für andere Gästegruppen konkrete Zukunftsideen?

Anika Dubbelfeld: Der nachhaltige Weg, den wir schon vor Jahren eingeschlagen haben, kommt natürlich grundsätzlich allen unseren Gästegruppen zugute. Für die Schulen wollen wir ihn bezüglich der Klassenfahrten weiter ausbauen. In Planung ist deshalb, dass wir nach Mönchengladbach die zweite Jugendherberge im Rheinland werden, die das Zertifikat der Umwelt | Jugendherberge erlangt. Dieses DJH-weite Qualitätssiegel steht für Werte, mit denen sich unser gesamtes Team sehr gut identifizieren kann und die super zu einem nachhaltig arbeitenden Haus wie dem unseren passen. Unsere Jugendherberge ist zwar ein Stadthaus, doch sie liegt auch unmittelbar an einem Naturschutzgebiet. Das ist ein Mix, den auch Lehrer*innen für ihre Klassenfahrten schätzen.

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Qualität managen

„Wir versprechen unseren Gästen, dass sie sich in den Feldern Infrastruktur, Programminhalte und Servicekultur auf einheitlich hohe Qualitätsstandards verlassen können. Mithilfe differenzierter Qualitätssiegel können sie gut informiert entscheiden, welche Jugendherberge am besten zu ihnen passt.“

Oliver Mirring, Geschäftsführer des DJH-Landesverbands Rheinland

Der DJH-Landesverband Rheinland ist stolz auf die Vielfalt und die Gastgeberqualitäten seiner 32 Jugendherbergen. Jede ist anders, alle sind besonders – und doch erfüllen die Jugendherbergen dank eines ganzheitlichen und systemischen Qualitätsmanagements einheitliche hohe Qualitätsstandards. Ihre programmatischen Schwerpunkte und Profile werden über unterschiedlichste Labels und Zertifizierungen auf verschiedenen Ebenen kommuniziert. Mit dieser Orientierungshilfe können Gäste schnell und komfortabel die Angebote und Eignungen jeder Jugendherberge überblicken, sind bestens informiert und damit gut auf ihren Aufenthalt vorbereitet.

Die DJH-Zertifizierungen

Jugendherbergen sind perfekt auf die Bedürfnisse bestimmter Gästegruppen zugeschnitten. Sie sind erkennbar an folgenden DJH-Kennzeichnungen „besonders geeignet für“

Familien
unter anderem: familienfreundliche Zimmer, kindgerechtes Essen, hauseigene Spiel- und Sportgelände, familiengerechte Aktiv-Programme

Musikgruppen
unter anderem: akustisch geeignete Proberäume, sichere Unterbringung von Instrumenten, an den Proben orientierte Mahlzeiten, Klaviere oder Keyboards vor Ort

Sportgruppen
unter anderem: Sportanlagen auf dem eigenen Gelände oder in unmittelbarer Nähe, Trocken- und Waschmöglichkeiten für die Sportkleidung, bewegungsorientierte Programmbausteine

Tagungen und Seminare
unter anderem: attraktive Tagungspauschalen, feste, persönliche Ansprechpartner*innen vor und während des Aufenthalts, flexible Essenszeiten

Backpacker
unter anderem: Lage an touristisch interessanten Standorten, gute Verkehrsanbindung, Erfahrung mit internationalen Gästen, Teil des weltweiten Youth-Hostel-Netzwerkes

Bildungsschwerpunkte für Klassenfahrten

Als größte Anbieterinnen von Klassenfahrten mit pädagogisch entwickelten Programmen übernehmen die Jugendherbergen eine führende Rolle als außerschulische Lernorte. Zahlreiche Häuser haben sich auf ein Thema spezialisiert, über das sie vielfältige Zugänge zum erlebnisorientierten Lernen anbieten.

  • Umwelt | Jugendherberge
  • Kultur | Jugendherberge
  • Aktiv und Fit | Jugendherberge

 

Umwelt I Jugendherberge
Im Rheinland trägt die Jugendherberge Mönchengladbach-Hardter Wald dieses DJH-Siegel.
In der Umwelt | Jugendherberge erleben Schulklassen ökologische Bildung jugendgerecht am praktischen Beispiel. Mit hochwertigen Programmen, erprobten Konzepten und ausgebildeten Fachkräften bieten sie Kindern nachhaltige Lerneffekte in den Themenfeldern Umweltschutz, Ressourcenschonung und gesunde Ernährung.

Haus-Kategorien

Unsere Haus-Kategorien geben Gästen einen Hinweis, welche Standards sie in einer Jugendherberge erwarten dürfen. Sie gelten bundesweit und berücksichtigen wichtige Ausstattungsmerkmale.

Classic
In der Basiskategorie überwiegt ein funktionaler Gebäudestandard mit Gemeinschaftsbädern auf den Etagen und einer zweckmäßigen Ausstattung für einfache Bedürfnisse.

Standard
Die Einrichtung ist zeitgemäß und es gibt teilweise Zimmer mit Dusche & WC. Die Räumlichkeiten bieten mit einfachen technischen Standards unterschiedliche Optionen zur Gestaltung des Aufenthalts.

Top
Hier finden Gäste ideale Bedingungen: Mehrheitlich Zimmer mit Dusche & WC, eine moderne Ausstattung, viel Platz, Begegnungspunkte und vielfältige Optionen für Gemeinschaftserlebnisse und Veranstaltungen.

Externe und touristische Siegel

Ausgewählte Interessensverbände haben Jugendherbergen auf ihre speziellen Qualitätsansprüche hin geprüft, zertifiziert und ausgezeichnet. Diese stehen für die Erfüllung anspruchsvoller Qualitätskriterien und bieten damit einzelnen Gästegruppen eine sachkundige Orientierung der für sie notwenigen Informationen.

Bio-Qualität
Immer mehr Jugendherbergen leisten durch den Einsatz von Bio-Lebensmitteln einen Beitrag zur gesunden Verpflegung ihrer Gäste sowie zum Umwelt- und Klimaschutz. Im DJH-Landesverband Rheinland sind die Jugendherbergen Lindlar, Mönchengladbach-Hardter Wald und Bonn mit dem europäischen Bio-Siegel zertifiziert.

Reisen für Alle
„Reisen für Alle“ ist ein bundesweit gültiges Kennzeichnungssystem, das Menschen mit Behinderungen zuverlässig bei ihrer Reiseplanung hilft. Im Rheinland bieten die Jugendherbergen Monschau-Hargard und Nideggen eine nach „Reisen für Alle“ geprüfte und zertifizierte Ausstattung.

ADFC „Bett + Bike“
Insgesamt 29 von 32 Jugendherbergen im Rheinland sind vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club e.V. (ADFC) als fahrradfreundliche Bett + Bike-Unterkunft zertifiziert. Sie erfüllen nachweislich alle Anforderungen an eine Unterkunft für Fahrradfahrende. Drei von ihnen haben auch das Zusatzzertifikat Bett + Bike-Sport.

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Sie sind wieder da!

„Am coolsten fand ich, dass wir lernten, mit einem Feuerstein Feuer zu machen. Ich wusste gar nicht, wie schwierig das ist.“

Jill Kempf, Klasse 7b der Städtischen Gesamtschule Kaarst-Büttgen

Es war wohl eine der schönsten Botschaften, die sich 2022 in den Jugendherbergen im Rheinland verbreitete: „Die Schulklassen sind zurück.“ Nachdem die landesweiten Corona-Beschränkungen im Frühjahr 2022 gefallen und das Reisen wieder uneingeschränkt möglich war, setzte ein regelrechter Run auf die erlebnispädagogischen Klassenfahrten der Jugendherbergen ein. Vor allem Programme mit den Schwerpunkten Teambildung, Naturerlebnis, soziales Lernen und Bewegung wurden gezielt nachgefragt – mit ihrem sozialen und emotionalen Lernhintergrund konnten sie exakt dort helfen, wo Homeschooling, Lockdown und anhaltende Isolation bei Schülerinnen und Schülern großen Nachholbedarf ausgelöst hatten. Durch die lange vermissten Gemeinschaftserlebnisse gelang es Klassen zusammenzuwachsen und gestärkt in den Schulalltag zurückzukehren.

Wie sehr Schul- und Klassenfahrten gefehlt haben, machen die aktuellen Übernachtungsergebnisse deutlich: 172.915 Schülerinnen und Schüler verbrachten 2022 ereignisreiche Tage und insgesamt 388.524 Nächte in einer rheinischen Jugendherberge. Im Vergleich zum starken Vor-Corona-Jahr 2019 ist dies ein Plus von 24.241 Übernachtungen. Besonders stark im Vergleich zu 2019 sind die Zuwächse bei den Grundschulen und der Sekundarstufe I, sodass die Schulen im Jahr 2022 mit knapp 42 Prozent wieder die größte Gästegruppe im DJH-Landesverband Rheinland darstellten.

Mit neuen Programmen durchstarten

Die Jugendherberge Simmerath-Rurberg hat für die neue Klassenfahrtensaison gleich drei neue Programme entwickelt und angeboten: „Experimentierfreude“ geht der Frage nach, wie die besonderen Fähigkeiten von Hummeln, Delfinen oder Fledermäusen unseren technischen Fortschritt beeinflussen. Ergänzt werden kann diese forschende Klassenfahrt um einen Stratosphärenflug mit einem Wetterballon samt Kamera. Bei „mu.Tiger 2.0“ geht es darum, bedrohliche Situationen oder Konflikte im (Schul)Alltag als solche zu erkennen und adäquat darauf zu reagieren. Und schließlich wurde die Adventure Academy um den Programmbaustein „Stand Up Paddling“ erweitert.

 

Die 7b auf Tour

Anfang 2022 erreichte den DJH-Landesverband Rheinland ein begeisterter Artikel, den die Schülerin Jill Kempf aus der 7b der Städtischen Gesamtschule Kaarst-Büttgen für die Schülerzeitung verfasst hatte. Ihre Klasse war bereits 2021 zu einer dreitägigen Klassenfahrt in die Jugendherberge Nettetal-Hinsbeck gefahren und hatte dort eines der pädagogisch betreuten Programme der Jugendherberge genossen. Jill Kempfs Fazit: Die Zimmer waren echt gemütlich, das Programm voller Spannung und Abenteuer und das Erdbeereis nach der abendlichen Disco einfach „yammi“.

Saison für Aktivreisen

„Meine Tochter hat das erste Mal „alleine“ an einer Freizeit teilgenommen. Ihr hat es sehr gut gefallen. Ein großes Lob an die Küche. O-Ton meiner Tochter: … das Essen war mega.“

Mutter von Annika, die an der Ferienfreizeit „Solo für RebelGirls“ in der Jugendherberge Windeck Rosbach teilgenommen hat.

Als anerkannter freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe veranstaltet der DJH-Landesverband Rheinland zahlreiche Aktivreisen: Im Rahmen einwöchiger Ferienfreizeiten für Kinder und Jugendliche sowie Familien- und Wochenendreisen für Eltern mit Kindern fördert er damit die außerschulische Bildung, die soziale Teilhabe sowie generationenübergreifende Gemeinschaftserlebnisse. 2022 konnte der DJH-Landesverband Rheinland während der NRW-Schulferien an rund 150 Terminen 49 verschiedene Aktivreisen realisieren.

Familienangebote mit Programm

Ob Eltern mit Kindern, Väter mit Töchtern, Omas mit Enkeln oder gleich alle zusammen: Bei den Familienprogrammen sind alle Generationen willkommen. Eine Woche lang werden die Teilnehmenden gemeinsam mit anderen Familien kreativ und gehen aktiv auf Tour. Als Ritter oder Bogenschütz*in in der Jugendherberge Burg Blankenheim, als Artist*in bei einer Zirkusfreizeit in der Jugendherberge Nettetal-Hinsbeck oder als an Felsen Kletternde in der Jugendherberge Nideggen – um nur einige Beispiele zu nennen. Ob Tauchen, Segeln, Waldbaden oder Wellness – die gemeinsamen Erlebnisse sorgen immer für schöne Familienerinnerungen. Für alle, die sich auf Reisen selbst organisieren möchten, bieten viele Jugendherbergen zudem standortbezogene Wochenendpauschalen für Familien an, in die zum Beispiel Zoo- oder Museumseintritte als flexible Bausteine inkludiert sind.

Betreute Ferienfreizeiten für Kinder und Jugendliche

Wenn die Schulen in den Ferien Pause machen, reisen in den Jugendherbergen des Rheinlands Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 16 Jahren an, um an Ferienfreizeiten mit themenbezogenen Programmschwerpunkten teilzunehmen. Die Themenwelten der Ferienfreizeiten gliedern sich in die Bereiche „Phantasie & Spiel“, „Sport & Erlebnis“, „Natur & Abenteuer“ sowie „Sprachen & Lernen“. Eltern können sich währenddessen darauf verlassen, dass ihre Kinder rund um die Uhr von motivierten und qualifizierten Referent*innen betreut werden.

Gemeinsam unterwegs

„Nachhaltige Angebote leben von Echtheit, Verbindlichkeit und Vertrauen.“

Ute Arabin, Leitung Personal & Ausbildung, TRANSPARENZ NRW GmbH

Die drei „globalen Dörfer“ der Jugendherberge Waldbröl „Panarbora“ sind wie geschaffen um die Welt einmal mit anderen Augen zu sehen. Vereine, Familien- oder Sportgruppen übernachten dort im Rahmen einer Wochenendpauschale in afrikanischen Lehmhütten, mongolischen Jurten oder südamerikanischen Stelzenhäusern. Kreativ, spielerisch und mit viel Gemeinschaftssinn probieren sie dort typische Kulturtechniken aus Afrika, Asien oder Südamerika aus. Die „Erlebnisreise Afrika“ stellt sie beispielsweise mit dem Bau einer Pipeline vor eines der großen Probleme des Kontinents: die Wasserversorgung. Vor und nach dieser Teamaufgabe bleibt viel Zeit und Raum für typische Spiele aus Marokko, Namibia und Botswana sowie das Üben an der Djembetrommel. Teamorientiert und kreativ sind auch die „Erlebnisreisen Asien“ und „Südamerika“: Bei ihnen geht es ebenfalls um landesübliche Spiele wie „Cabolas“ oder „Sat Pitho“, aber auch um den gemeinsamen Bau einer Inka-Hängebrücke, schamanische Heilpflanzen oder die Kunst des Bogenschießens.

Samstag ist „Erlebnistag“

Von der Mördersuche in der Eifel über das Teamtraining im Hochseilgarten bis zur Expedition mit einem Wildscout: Auch 2022 waren die verschiedenen Erlebniswochenenden für Gruppen ab zehn Personen wieder stark nachgefragt. Der Samstag steht dabei ganz im Zeichen des Programms, das zum Mitmachen anregt, ungeahnte Talente weckt oder ein Team spielerisch herausfordert. Die Erlebnisbausteine passen jeweils perfekt zur Lage und Ausstattung der Jugendherbergen, beziehen ihre Umgebung ein und werden von Programmpartner*innen begleitet, die langjährige Erfahrungen aus der Erlebnispädagogik mitbringen. „Nachhaltige Angebote leben von Echtheit, Verbindlichkeit und Vertrauen“, sagt etwa Ute Arabin vom Programmpartner Transparenz NRW. „Die Einheit von Programm und Umgebung sorgen für dieses echte Erleben. Die Verbindlichkeit der Programmbegleitenden und das gemeinsame Handeln wiederum erzeugen binnen kürzester Zeit großes Vertrauen unter den Teilnehmenden. Solche Erlebnisse sind für alle Beteiligten ein echter sozialer Mehrwert.“ Auch der Freiraum innerhalb der Gruppe bleibt wichtig, sodass etwa an den Abenden ausreichend Zeit bleibt, den Tag und seine Erfolge beim Grillen oder am Lagerfeuer gemeinschaftlich Revue passieren zu lassen.