Ausbildung im sinnstiftenden Umfeld

Seitens des Landesverbandes wurden meine Erwartungen an den Ausbildungsplatz voll und ganz erfüllt. Hier kann ich immer fragen und die Kollegen erklären es mir auch gerne ein zweites Mal. Das ist toll und hilft sehr.“

Helan Al Omar, seit dem 1. September 2022 Auszubildende zur Kauffrau für Büromanagement in der Düsseldorfer Zentrale des DJH-Landesverbands Rheinland

Gemeinschaft erleben: Nicht nur mit den Gästen aus dem In- und Ausland, sondern auch am Arbeitsplatz unter den Teamkolleg*innen

Der DJH-Landesverband ist nicht nur Arbeitgeber für fast 800 Mitarbeitende, sondern übernimmt auch Verantwortung aus Ausbildungsbetrieb. Wer eine Ausbildung in den Jugendherbergen im Rheinland beginnt, schätzt die Begegnungen mit weltoffenen Kolleg*innen und internationalen Gästen in einem serviceorientierten und sinnstiftenden Arbeitsumfeld. Unsere Auszubildenden kochen für Schulklassen und Sportgruppen, haben ein Service-Gespür für Tagungs- und Seminargäste und ein offenes Ohr für Chöre und Musikgruppen. 2023 bildete der DJH-Landesverband Rheinland in seinen 32 Jugendherbergen und in der Düsseldorfer Zentrale insgesamt 31 Auszubildende aus – Tendenz steigend. Drei Auszubildende schlossen 2023 ihre Ausbildungen erfolgreich ab, zwei von ihnen wechselten in feste Arbeitsverhältnisse und arbeiten heute als Kaufmann für Tourismus und Freizeit in der Jugendherberge Hellenthal und als Koch in der Jugendherberge Köln-Riehl.

Für die Auszubildenden verläuft kein Tag wie der andere. Ob als Köchin oder Fachkraft für Gastronomie, ob als Kaufmann für Büromanagement oder Kauffrau für Tourismus und Freizeit. Das weiß auch Helan Al Omar, die 2023 in ihr zweites Ausbildungsjahr zur Kauffrau für Büromanagement in der Düsseldorfer Geschäftsstelle des DJH-Landesverbands Rheinland startete und zusätzlich ihr Fachabitur macht. Sie wird im Laufe ihrer Ausbildung alle Abteilungen durchlaufen, um die spezifischen Aufgaben und Abläufe kennenzulernen. Auf die Motivation zu ihrer Bewerbung angesprochen, sagte die heute 19-jährige in einem Interview, sie habe sich zuvor darüber informiert, wofür der DJH-Landesverband stehe und finde sein gesellschaftliches Engagement „richtig gut“. Eine Motivation, die viele andere Auszubildende mit ihr teilen. Das gesamte Interview mit Helan Al Omar ist auf dem Karriereportal des DJH-Landesverbands Rheinland nachzulesen.

Inklusion leben, Barrieren abbauen

„Lukas, Silke und Jolin sind sehr engagiert und sie bereichern unser Team. Wir möchten sie nicht mehr missen. Gerade für das Teambuilding ist Inklusion sehr gut.“

Rainer Schopen, Küchenchef der Jugendherberge Köln-Riehl

Lukas, Silke und Jolin sind drei Auszubildende mit dem Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“, die in der Jugendherberge Köln-Riehl im Rahmen eines bundesweit einmaligen Modellprojekts eine duale Ausbildung machen. Lukas Löffelmann wird Koch, Silke Grünewald und Jolin Kirchhoff machen eine Ausbildung zur Fachkraft Gastronomie. Mit der Jugendherberge Köln-Riehl haben sie einen erfahrenen Ausbildungsbetrieb gefunden, denn: Der DJH-Landesverband Rheinland ist bereits seit vielen Jahren ein inklusiver Arbeitgeber. Menschen mit Behinderung – so sein Anliegen – sollen gleichberechtigt an der Gesellschaft teilhaben. Das Thema Inklusion ist deshalb seit jeher in § 4 der Satzung des DJH-Landesverbands Rheinland fest verankert. Die Verwirklichung des in der Satzung geforderten „inklusiven Zusammenlebens“ bezieht sich nämlich nicht nur auf die Gäste der Jugendherbergen, sondern auch auf ihre Mitarbeitenden. Aktuell werden gemeinsam mit dem Kölner Inklusionsdienstleister Projekt Router gGmbH in den Jugendherbergen im Rheinland über 46 Mitarbeitende mit Inklusionshintergrund beschäftigt. Mit dem Angebot einer dualen Ausbildung ging der DJH-Landesverband noch einen Schritt weiter, denn sie eröffnet Menschen mit geistiger Beeinträchtigung eine echte Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt. Als der Kölner Verein „mittendrin e.V.“ mit der Idee an den DJH-Landesverband Rheinland herantrat, war schnell klar: Hier machen wir mit. Projektpartner von „mittendrin e.V.“ ist Projekt Router gGmbH, der sowohl die Jugendherbergen kennt, als auch viele Jahre Erfahrung hat, Menschen mit Behinderung in Unternehmen zu integrieren. Das Pilotprojekt wird von der Europäischen Union und dem NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales gefördert.

„Menschen mit Behinderung sind keine Belastung für Unternehmen, sondern eine echte Bereicherung für jeden Betrieb. Sie sind hoch motiviert, besitzen oft ausgeprägte Talente und haben ein starkes Bewusstsein für den Wert des eigenen Arbeitsplatzes.“

Steffen Minas, stellv. Geschäftsführer des DJH-Landesverbands Rheinland

Inklusives Unternehmensnetzwerk

Um ihre positiven Erfahrungen weiterzugeben, haben sich die Jugendherbergen im Rheinland 2022 unter der Federführung von Steffen Minas, langjähriger Leiter der Jugendherberge Köln-Riehl, mit drei weiteren Unternehmen zu dem Verein „Inklusives Unternehmensnetzwerk e.V.“ zusammengeschlossen. Mittlerweile haben sie 15 weitere Firmen überzeugen können, einen inklusiven Arbeitsmarkt zu schaffen, an dem Menschen mit Behinderung ohne Barrieren teilhaben können. Darunter sind die DHL Airways GmbH, das Universitätsklinikum Düsseldorf und das Intercontinental Berlin. Ziel des Netzwerks ist der Abbau von Barrieren am Arbeitsplatz. Um die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt zu erleichtern, setzt der Verein auf eine umfassende Beratung – sowohl für inklusionsinteressierte Unternehmen, als auch arbeitssuchende Menschen mit Behinderung.
Nähere Informationen finden Interessierte auf der Seite www.inklusives-unternehmensnetzwerk.de.