Mit Perspektive - TagungsTreffpunkt Bonn

Seit Februar 2023 ist Anika Dubbelfeld neue Leiterin der Jugendherberge Bonn. Im Interview spricht sie über ihre Pläne im Bereich Tagungen, neue Raumkonzepte und Möglichkeiten, Gemeinschaftserlebnisse zu fördern.

Frau Dubbelfeld, seit Februar 2023 sind Sie neue Leiterin der Tagungs-Jugendherberge Bonn. Sie kennen das Haus seit Langem, denn Sie haben dort vor Jahren Ihre Ausbildung absolviert. Was schätzen Tagungs- oder Seminargruppen besonders am Treffpunkt CITY in Bonn?

Anika Dubbelfeld: Vor unserer Haustür beginnt das Naturschutzgebiet Kottenforst, so dass man bei uns, obwohl citynah, mitten im Grünen abgeschieden und konzentriert arbeiten kann. Tagungsgäste nutzen gerne den Wald morgens für eine Joggingrunde oder die Mittagspause für einen Spaziergang. Zugleich sind wir sehr gut an die Öffentlichen Verkehrsmittel angebunden, so dass eine umweltfreundliche Anreise und ein abendlicher Ausflug in die City problemlos möglich sind. Das kommt uns zugute, denn bei Tagungen und Seminaren achten Veranstalter*innen heute mehr als früher auf den CO2-Fußabdruck. Mit der Kombination aus naturnaher Lage im urbanen Umfeld, konzentrierter Arbeitsatmosphäre und einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis treffen wir schon heute den Nerv vieler Tagungs- und Seminargruppen.

Die Jugendherberge Bonn legt Wert auf umweltfreundliches Handeln. Wie setzen Sie das Thema im Tagungsbereich um bzw. welche Anforderungen haben Ihre Gäste?

Anika Dubbelfeld: Als biozertifiziertes Haus freut es uns, dass nachhaltige Tagungs- und Verpflegungskonzepte stark nachgefragt werden, denn wir unterstützen als „Partner of Sustainable Bonn“ schon lange die Initiative, Bonn als Konferenzstandort der Nachhaltigkeit zu etablieren. In der Küche arbeiten wir weitgehend mit biozertifizierten Lebensmitteln und verwenden regionale Produkte, wo immer es möglich ist. Tagungsgebäck gibt’s lose und verpackte Portionsware sucht man bei uns vergebens. In Obstkörben liegt Bio-Ware, Tagungsgetränke wie Kaffee und Tee sind zu 100 Prozent und das Essen aktuell zu 70 Prozent Bio. Wir haben sogar Tagungsgäste, die weder Flugobst oder -gemüse essen noch extrem zuckerhaltige Soft-Drinks trinken möchten. Diesen Wünschen kommen wir natürlich nach, beziehen überwiegend regionale Produkte und bewerben unser Bio-Angebot, um gegenüber konventionellen Anbietern klar im Vorteil zu sein.

Die Tagungsbranche verändert sich. Wo sind Ihrer Meinung nach neue Strategien und Investments nötig?

Anika Dubbelfeld: Wir haben zum Beispiel das Sonderbudget, das alle Jugendherbergen 2023 erhalten haben, in hochwertige Tagungstechnik investiert. Künftig werden wir weiter in Einzel- und Doppelzimmer investieren, um die zunehmende Nachfrage danach zu bedienen. Langfristig möchten wir auch sogenannte Kombizimmer anbieten, die sich nach Gruppenbedarf flexibel belegen lassen.
Ich habe zudem die Idee, einige Tagungsräume individueller zu gestalten, um mit neuen Raumkonzepten einen anderen Austausch zu ermöglichen oder neue Formen der Begegnung anzubieten. Unser Haus ist jetzt schon prima geeignet für Veranstaltungsformate wie Bar Camps, World Cafés oder Geh-Spräche in der Natur. Das möchte ich gerne weiter vorantreiben und bin überzeugt, dass wir dadurch unser Profil schärfen und neue Gästegruppen ansprechen können. Denn: Veranstaltungsorte müssen heute einen klaren emotionalen Mehrwert bieten. Dieser Mehrwert begründet sich meiner Erfahrung nach im Erlebnisfaktor eines authentischen Ortes, an dem Menschen gerne zusammenkommen, um gemeinsam aktiv oder kreativ zu sein. Unsere nachhaltige City-Location am Waldrand erfüllt dafür jetzt schon viele Voraussetzungen.

Der Trend zu mehr Nachhaltigkeit gilt nicht nur für den Tagungsbereich. Haben Sie auch für andere Gästegruppen konkrete Zukunftsideen?

Anika Dubbelfeld: Der nachhaltige Weg, den wir schon vor Jahren eingeschlagen haben, kommt natürlich grundsätzlich allen unseren Gästegruppen zugute. Für die Schulen wollen wir ihn bezüglich der Klassenfahrten weiter ausbauen. In Planung ist deshalb, dass wir nach Mönchengladbach die zweite Jugendherberge im Rheinland werden, die das Zertifikat der Umwelt | Jugendherberge erlangt. Dieses DJH-weite Qualitätssiegel steht für Werte, mit denen sich unser gesamtes Team sehr gut identifizieren kann und die super zu einem nachhaltig arbeitenden Haus wie dem unseren passen. Unsere Jugendherberge ist zwar ein Stadthaus, doch sie liegt auch unmittelbar an einem Naturschutzgebiet. Das ist ein Mix, den auch Lehrer*innen für ihre Klassenfahrten schätzen.

Offsite-Meeting im Duisburger Landschaftspark

Stuhlreihen waren gestern

Wer möchte, dass bei seiner Veranstaltung neue Ideen sprudeln und Menschen produktiv in Kontakt kommen, der muss sich über neue Formate und Methoden Gedanken machen. Wir haben hier ein paar Vorschläge für dich. Die gute Nachricht: Egal, wofür du dich entscheidest: Die Tagungs-Jugendherbergen im Rheinland bieten für jedes Vorhaben die passende Location.

Barcamp

BarCamps bringen Fragen zur Sprache, die Mitarbeitende bewegen – denn sie schlagen selbst Themen vor, stimmen demokratisch über die Agenda ab und leiten als Expert*innen Gesprächsrunden, wenn ihr Thema gewählt wurde. Employee-Engagement at it’s best.

Wo zum Beispiel? Die City-Locations bieten für Barcamps den passenden, professionellen Rahmen.

Brown-Bag-Session

So sind die Teilnehmenden auch in den Pausen produktiv! Gib ihnen Diskussionsthemen mit, während sie an Orten essen, die inspirierender sind als ein Tisch.

Wo zum Beispiel? Ob an den Rheinwiesen direkt vor der Haustür der Jugendherberge Köln-Riehl, am Spielfeldrand auf dem Außengelände der Jugendherberge Duisburg Sportpark oder auf der Dachterrasse der Jugendherberge Nideggen mit Blick auf die Burg ... unsere Küchencrews stellen sich darauf ein.

Fish-Bowl

Bei dieser moderierten Diskussionsrunde unter Expert*innen im Innenkreis („Goldfisch-Glas“) und Teilnehmenden im Außenkreis können letztere entweder nur zuhören oder sich mit Fragen und eigenem Wissen einbringen. Die Methode kann mit bis zu 100 Teilnehmenden ohne große Vorbereitung eingesetzt werden, sofern ausreichend Platz zur Verfügung steht.

Wo zum Beispiel? Große Tagungsräume mit viel Platz bieten dir unsere City-Locations, aber auch naturnahe Häuser, wie z.B. die Jugendherberge Gemünd-Vogelsang.

Geh-Spräche

Raus an die frische Luft! Ein kurzer Spaziergang bringt zwei bis vier Menschen mit gezielten Gespächsimpulsen in den direkten Austausch.

Wo zum Beispiel? Ob in der wunderschönen Natur der Eifel oder entlang des Rheins entscheidest du!

Meet-the-Expert-Tische

Die perfekte Alternative zu wissenschaftlichen Vorträgen: Mehrere Expert*innen stehen den Tagungsteilnehmenden in Kurzgesprächen Rede und Antwort.

Wo zum Beispiel? Hier sind mehrere kleine Tagungsräume ideal. Kein Problem: Diese findest du in all unseren Tagungs-Jugendherbergen.

Offsite-Meeting

Geocaching oder Klettern – aktive Gemeinschaftserlebnisse sind das Gegenteil vom Lernen im Sitzen. Führe deine Mitarbeitenden zu Offsite-Meetings zusammen, damit sie als Team nachhaltig zusammenwachsen.

Wo zum Beispiel? Dank unserer erfahrenen Programmpartner*innen sind Offsite-Meetings in all unseren Tagungs-Jugendherbergen umsetzbar. Gerne machen wir dir ein Angebot!

Speed-Dating

Eine Minute, dann weiter. Ideal, um einen kurzen Austausch oder ein Kennenlernen zu inszenieren.

Wo zum Beispiel? 20 Teilnehmende oder 100? Kein Problem für unsere Tagungsteams. Um die passende Bestuhlung kümmern wir uns.

World-Café

Mit World-Cafés kannst du deine Mitarbeitenden aktiv beteiligen, wenn zum Beispiel Veränderungsprozesse anstehen.

Wo zum Beispiel? Alle Tagungs-Jugendherbergen bieten dir viel Freiraum und eine entsprechende Infrastruktur mit Sitzgruppen, Grünflächen und Rückzugsorten für ständig wechselnde Gruppen.

Weitere Informationen zu unseren Tagungs-Jugendherbergen findest du auf www.jh-tagungen.de.

Evonik Azubi-Kickoff

Fit für die Arbeitswelt dank Azubi-Kick-off

Jedes Jahr fahren die neuen Auszubildenden der Evonik Industries AG vom Standort Marl mit allen Ausbilder*innen auf eine einwöchige Kick-off-Veranstaltung in die Jugendherberge Düsseldorf. Dass diese Fahrt so viel mehr ist, als nur der Start in eine Ausbildung, wissen die beiden Organisatoren Rainer Steinkamp und Heiko Kenkmann. Sie möchten die jungen Menschen nicht nur fachlich auf die Arbeitswelt vorbereiten, sondern auch ihre Social Skills trainieren. Die Teilnehmenden sollen sich kennenlernen, als Kolleg*innen von morgen vernetzen, gesellschaftlich relevante Themen besprechen und als Team zusammenwachsen.

Eine Jugendherberge, ganz viel Freiraum

Im vergangenen September waren es rund 270 Azubis, die sich in Bussen auf den Weg in die Jugendherberge Düsseldorf gemacht haben. Wie jedes Jahr hatte Evonik die Jugendherberge für das Azubi-Kick-off exklusiv zur alleinigen Nutzung gebucht. So kann die Gruppe den größtmöglichen Freiraum genießen. Vorher aber müssen alle erstmal ihre Zimmer beziehen - und zwar mit mehr oder weniger vollkommenden Fremden und ihren Eigenheiten. Die Inhalte der Veranstaltung bestimmen die Ausbilder*innen vorab weitestgehend selbst. Die jungen Menschen sprechen über Diversity, erfahren viel über Social Media und Nachhaltigkeit und lernen, Teams zu bilden und Aufgaben gemeinsam zu lösen. Allesamt Themen, die abseits des Lehrplans, im Unternehmenskontext und für die persönliche und soziale Entwicklung junger Menschen wichtig sind.

Volles Programm

Das Programm des einwöchigen Azubi-Kick-offs gestalten die Ausbilder*innen weitgehend selbst. „Wir wollen hier das ganz klassische Gruppenflair, die Interaktion in der Gruppe ... Wir machen Teamspiele, auch die bewährten Holz-Spiele mit Turmbauten und Stecksystemen, bei denen man als Gruppe in weniger als einer Minute einzelne Elemente zusammensetzen muss. Es ist gigantisch, was da passiert, welche Dynamik dabei aufkommt, und das ist genau das, was wir herauskitzeln wollen. Das kriegen wir digital nicht hin“, so Rainer Steinkamp. Eine Team-Challenge hatte der Programmpartner der Jugendherberge Düsseldorf beigesteuert. Und am Abend? Da haben die jungen Menschen Zeit, um gemeinsam zu chillen, Fußball zu schauen oder über die Rheinkniebrücke in den Düsseldorfer Medienhafen oder die Altstadt zu ziehen.

Gut für den Kopf und das Klima

Gesunde, vollwertige Mahlzeiten sind nicht nur wichitg für unseren Körper, sondern erhöhen auch unsere Konzentrationsfähigkeit. Gerade bei Tagungen und Seminaren, bei denen die Teilnehmenden über mehrere Stunden fokussiert bleiben müssen, kann das Catering einen wichtigen Beitrag zum Erfolg der Veranstaltung leisten. In der Jugendherberge Düsseldorf legt Küchenchefin Susann Losseff Wert auf gesunde und ausgewogene Küche mit mehrheitlich fleischlosen Alternativen. Das ist auch für die Umwelt gut und entspricht dem Wunsch vieler Tagungsgruppen nach einem nachhaltigen Tagungscatering.

"Nachhaltige Verpflegung ist für Tagungsveranstaltende mehr als nur ein Trend. In der Branche wird die ökologische Verantwortung sehr ernst genommen und es werden zunehmend kreative Konzepte für eine gesunde und ressourcensparende Tagungsverpflegung nachgefragt. Dazu gehört auch und vor allem das vegane und vegetarische Tagungscatering. Über die verstärkte Nachfrage freue ich mich natürlich. Weil die fleischlose Gemeinschaftsverpflegung nicht nur umweltfreundlich ist, sondern auch die Teilnehmenden ermutigt, neue kulinarische Erfahrungen zu sammeln und ihre Gesundheit zu fördern."

Susann Losseff (Küchenleitung in der Jugendherberge Düsseldorf)

Oliver Mirring, Geschäftsführer der Jugendherbegen im Rheinland, unterstützt das Engagement von Susann Losseff. Er möchte den Landesverband in den nächsten Jahren in die Klimaneutralität führen und weiß: "Klimaschutz fängt beim Essen an." Daher arbeitet der Landesverband aktuell an einem Kochbuch, im dem Susann Losseff ihre beliebtesten vegetarischen und veganen Rezepte vorstellt. "Die von Susann Losseff entworfenen Gerichte machen es ganz einfach, hin und wieder auf Fleisch und andere tierische Produkte zu verzichten, sich gesund zu ernähren und damit auf den CO2-Fußabdruck zu achten", so Oliver Mirring.

Neugierig?

Wir haben eine kleine Kostprobe der Rezepte zusammengestellt. Probier sie doch mal aus!

 

 

„Wir suchen den ganz klassischen Gruppenflair“

Einer von 19 deutschen Standorten der Evonik Industries AG ist der Chemiepark Marl im nördlichen Ruhrgebiet. 2023 begannen dort mehr als 270 junge Menschen eine Ausbildung. Zum unternehmensweiten Ausbildungskonzept gehört es, dass die „Neuankömmlinge“ kurz nach Ausbildungsbeginn auf Einführungsfahrt in die Jugendherberge Düsseldorf fahren. Gemeinsam verbringen sie dort eine Woche, um einander kennen zu lernen, als Teams zusammenzuwachsen und Themen zu besprechen, die über die Lerninhalte der Berufsschule hinausgehen. Teamleiter Rainer Steinkamp und Heiko Kenkmann - beide ausgebildete Industriemeister Chemie mit langjähriger Praxiserfahrung - sind am Standort Marl verantwortlich für die Organisation der Fahrt. Sie berichten im Interview über den Wert dieses besonderen Team-Erlebnisses.

Als Unternehmen müssen Sie dem demografischen Wandel und dem Fachkräftemangel begegnen. Wie wichtig ist die jährliche Azubi-Fahrt als Argument im Wettbewerb um die Fachkräfte von morgen?

Rainer Steinkamp: Zweifellos ist unsere Einführungsfahrt attraktiv und die Azubis erzählen darüber. Und sie unterhalten sich auch in ihrem Bekanntenkreis darüber, dass ihr Arbeitgeber diese Fahrt mit allem, was dazu gehört, bezahlt. Die Jugendherberge Düsseldorf, die ja von der Ausstattung ganz hervorragend ist und von der man schnell in die Altstadt gelangt, ist zudem ein attraktiver Standort. Wenn die Azubis dann über ihre Social-Media-Kanäle Bilder mit dem Fernsehturm posten, dann ist das für Evonik natürlich auch gut. Trotzdem ist die Einführungsfahrt nicht vorrangig wichtig für das Recruiting, sondern ein wichtiger Aspekt unseres Ausbildungskonzepts.

Inwiefern ist die Fahrt für die Ausbildung der neuen Azubis wichtig?

Heiko Krenkmann: Die Einführungswoche in Düsseldorf hilft unseren Ausbilder*innen, die jungen Menschen nicht nur fachlich, sondern auch als Persönlichkeiten kennenzulernen. Ihre sozialen Kompetenzen, ihre Haltungen und ihre Teamfähigkeit einschätzen zu lernen und letztlich auch zu sehen, ob die „Chemie“ auf allen Ebenen stimmt. Schließlich begleiten sie sie während der gesamte Ausbildungszeit.

Wer die Stundenpläne für das Azubi-Training liest, entdeckt Themen wie Nachhaltigkeit und Arbeitssicherheit, aber auch Diversity, Social Media, Ernährung oder eine iPad Rallye. Was besprechen Sie dort?

Rainer Steinkamp: Es geht darum, mit diesem Kick-Off Impulse zu setzen. Danach ziehen sich einzelne Themen durch die gesamte Ausbildung und wiederholen sich auch im Unterricht in der Berufsschule. Die ipad-Rallye ist ein Teamtraining, für das wir die Programmpartner der Jugendherbergen nutzen. Alle anderen Themen entwickeln unsere Ausbilder*innen selbst und holen sich bei Bedarf externe Referent*innen hinzu. Im Lernblock Nachhaltigkeit sprechen wir zum Beispiel über die 17 Social Development Goals (SDG) oder über den Auftrag der chemischen Industrie, Produkte schon im Modelizing daraufhin anzuschauen, wie man sie später auseinanderbauen, recyceln oder ihre Wertstoffe zurückgewinnen kann. An anderer Stelle schärfen wir das Bewusstsein für die Arbeitssicherheit, die für ein Chemieunternehmen existenziell ist. Beim Gesundheits-Coaching geht es natürlich um gesundes Sitzen oder gesundes Essen, aber auch um eine gute Schlafhygiene im Schichtbetrieb oder um die Wirkung stark zuckerhaltiger Getränke wie Energy-Drinks auf das Herz. Als weltweit tätiger Konzern ist Evonik außerdem sehr divers aufgestellt. Dazu schulen wir während der Ausbildung und auch später regelmäßig. Auf so einer Fahrt heißt es aber auch, Diversität konkret zu leben.

Digitalisierung und hybride Techniken beeinflussen auch die Tagungs- und Veranstaltungsbranche. Dennoch bleibt es das Ziel der Jugendherbergen, Gemeinschaftserlebnisse zu ermöglichen. Wie wichtig sind persönliche Begegnungen und Teamerlebnisse aus Ihrer Perspektive?

Rainer Steinkamp: Sehr wichtig. Genau deswegen sind wir hier: Wir suchen den ganz klassischen Gruppenflair, die Interaktion in der Gruppe. Wir sitzen draußen im Stuhlkreis und sprechen über Diversity – dazu brauchen wir keine Power-Point-Folien. Viele unserer Azubis waren nie auf Klassenfahrt. Und jetzt sind sie mit fünf bis sechs fremden Leuten in einem Zimmer und müssen sich da connecten. Sie teilen das Zimmer, ohne die Eigenarten der jeweils anderen zu kennen. Jede*r ist auch körperlich anders drauf, muss aber mit den anderen ein Badezimmer teilen. Das ist aber genau die Interaktion, die soziales Lernen auslöst. Oder beim Mittagessen. Hier geht es um Ordnung und Sauberkeit. Für andere ein Tablet zu holen, den Teller zu nehmen, einen Nachtisch mitzubringen oder einen Saft zu holen. An andere zu denken, Fehler zu akzeptieren oder Ähnliches sind soziale Kompetenzen, die wir auch in der Arbeitswelt brauchen. Auf unserem Programm stehen deshalb auch Teamspiele – auch die ganz klassischen Holz-Spiele mit Baggern und Stecksystemen – bei denen man als Gruppe in unter einer Minute etwas zusammenbauen muss. Es ist gigantisch, was da passiert, welche Dynamik da aufkommt. Und das ist das, was wir herauskitzeln wollen. Das kriegen wir digital nicht hin.

Heiko Kenkmann: Corona war zum Beispiel eine Zeit, in der wir zwei Jahre nicht losgefahren sind. Diese Azubi Gruppen, das stellen wir heute noch fest, sind zwar nicht isoliert, verhalten sich aber als Gruppe anders und haben auch keine echte Gruppendynamik entwickelt. In diesem Jahr identifizieren sich die Azubis jetzt schon viel stärker mit dem Unternehmen. Deswegen: So eine Fahrt ist zwar eine Investition, deren Wertschöpfung sich nicht in Euro messen lässt – doch sie ist in jeder Hinsicht Bildung. Wenn wir so etwas wie diese Fahrt nicht machen würden, dann würde den Azubis einiges fehlen.

Tagung in einer Jugendherberge

Zeit für die Reiseplanung 2024

Das neue Jahr steht vor der Tür. Was es wohl bringen wird? Entscheide selbst und beginne jetzt mit der Planung deiner Tagung, deines Kongresses oder deines Workshops!

Übrigens: Wir verlosen 3x1 Reisegutschein im Wert von 50 Euro für alle Angebote der Jugendherbergen im Rheinland. Nimm jetzt am Gewinnspiel teil und sichere dir einen Zuschuss für die Reisekasse. Kleiner Tipp: Die richtige Antwort findest du auf der Internetseite der Jugendherberge Monschau-Burg.

Professionell tagen
Angebote für Tagungsgruppen

Du suchst eine Tagungslocation für 20 oder 200 Personen? Oder möchtest du deine neuen Azubis im Rahmen eines Kick-offs zu einem richtigen Team zusammenschweißen? Viele unserer Jugendherbergen sind genau auf deine Ansprüche eingestellt. Das Rheinland bietet dir:

  • 13 Tagungs-Jugendherbergen mit Tagungspauschalen ab 65,90 € pro Person/Nacht
  • Nachhaltige Programmbausteine für Azubi-Trainings
  • tolle Rahmenprogramme für den verdienten Ausgleich in den Pausen und am Abend

Alle Informationen zu unseren Tagungslocations, den Azubi-Kick-Offs und unseren Rahmenprogrammen findet du auf www.jh-tagungen.de.

Floßbau-Projekt

Motivation, Eigeninitiative, Teamfähigkeit

Ob Floßbau-Projekt, Geocaching oder Konstruktion einer fahrtüchtigen Seifenkiste: Erlebnispädagogische Azubi-Trainings unterstützen innerbetriebliche Ausbildungen abseits vom Firmenalltag. Unsere Häuser liegen mitten in der City, naturnah am Waldrand oder am Seeufer. Dadurch ermöglichen sie vielfältige, individuelle Programminhalte, die eng mit der Lage und Ausstattung der Häuser verknüpft sind. Hier ein paar Beispiele:

Hoch hinaus - Abenteuersport im Team
Am ‘Effels‘, direkt unterhalb der Jugendherberge Nideggen liegen die bekannten Felsformationen mit zahlreiche Kletterrouten von leicht bis anspruchsvoll. Gemeinsame Kletteraktionen stärken hier nicht nur das Wir-Gefühl, sondern fördern ebenso das Selbstbewusstsein jedes einzelnen Teilnehmenden, denn Klettern ist ein Abenteuer- und Teamsport zugleich. Nur durch gemeinschaftliches Handeln und viel Unterstützung durch das Team ist die Basis zum Klettern geschaffen. Nach einem Warm-Up werden die Sicherheitsinstruktionen erteilt und bis zu einer Höhe von 10 bis 15 m geklettert!
Weitere Infos und Preise

Römeressen
In Xanten hält eine Zeitreise in die kulinarische Welt der Römer viele Überraschungen bereit. Der ca. 2000 Jahre alte römische Menüplan unterscheidet sich natürlich von unseren heutigen Essgewohnheiten. Den Azubis wird ein römisches Büffet serviert, stillecht mit Platten, Krügen und Schüsseln auf dem Tisch. Der Erlebnischarakter des Essens fördert die Kommunikation: Es wird getestet, probiert, Geschmäcker ausgetauscht. Gesprächsthemen und neugierige Fragen, wie „Hast du das schon probiert?“, „Oh, was ist denn das? Den Geschmack kenne ich noch nicht.“ gehen nicht aus.
Weitere Infos und Preise

Seifenkistenrennen
In der Jugendherberge Köln-Riehl schicken Azubis ihr eigenes Team mit speziell dafür konstruierten Boliden ins Rennen. Bei optimaler Öko-Bilanz und auf der Jagd nach der 100stel Sekunde entwickeln Konstruktionsteams mit viel Kreativität, Geschick und Teamwork dafür einen einzigartigen Rennwagen. Sieger*in wird das Team, welches für Kreativität, Präsentation auf der „Autoshow“ und Top-Rennzeit die meisten Punkte einfährt. Abschließend darf die moderierte Siegerehrung natürlich nicht fehlen.
Weitere Infos und Preise

Alle Azubi-Trainings lassen sich individuell in den Seminarablauf integrieren und fördern die Teamfähigkeit der Gruppe sowie die Sozialkompetenz der Teilnehmenden.

Outdoor-Abend oder Waldexkursion?

Nachweislich schweißen gemeinsame Erlebnisse und Abenteuer Tagungsgruppen zusammen. Tauscht deshalb zwischendurch einfach den Stuhl gegen die Yogamatte, den Seminarraum gegen den Wald. Viele Tagungs-Jugendherbergen bieten verschiedene Teamevents, die Spaß machen, den Zusammenhalt der Gruppe stärken und eine sinnvolle Ergänzung zum Tagungsablauf sind. Outdoor-Abend am Lagerfeuer, Alpaka-Tour oder Wald-Exkursion - finde genau den Erlebnisbaustein, der zu deiner Tagungsgruppe passt. Hier sind ein paar Beispiele für dich:

Outdoor-Abend, Jugendherberge Essen

Der Feuerkorb mit flackerndem Feuer ist nach einem lernintensiven Tag der ideale Treffpunkt, um z.B. eine Veranstaltung gemeinsam entspannt ausklingen zu lassen. Das lodernde Feuer mit Stockbrot-Snack lädt die Tagungsteilnehmenden ein, sich besser kennenzulernen, ein wenig zu chillen, oder Freundschaften zu vertiefen.

Weitere Infos und Preise

Alpakas hautnah erleben, Jugendherberge Monschau-Hargard

Nach einem kurzen Transfer lernt ihr den Alpakahof und seine tierischen Bewohner kennen. Ihr werdet viel Wissenswertes über das Wesen und die Haltung der Alpakas erfahren.
Im Anschluss geht es mit den Alpakas raus in die freie Natur. Eine Alpaka-Tour gleicht eher einem gemütlichen Spaziergang. Sie sind ca. 1 Stunde entspannt mit den Tieren unterwegs, die Gehzeit bestimmen die Alpakas selbst, denn das Gras draußen schmeckt sowieso immer besser als das Futter zuhause.

Weitere Infos und Preise

 

Wiesen und ihre Kräuter, Jugendherberge Waldbröl "Panarbora"

Abhängig von der Jahreszeit sammeln und bestimmen wir Wiesen- und Wildkräuter und lernen die Unterschiede zwischen Weide und Wiese und was zum Beispiel ein „magerer Boden" ist.

Weitere Infos und Preise

Stabile Preise in 2024

Ob mit oder ohne Übernachung: Ab 10 Personen kannst du unsere günstigen Tagungspauschalen nutzen. Und das Beste: Die Preise bleiben im kommenden Jahr stabil. Eine Tagungespauschale mit Übernachtung erhälst du in 2024 bereits ab 65,90 Euro pro Person. Die genauen Preise findest du in unseren neuen Preislisten 2024.

Preisliste für urbanes Tagen

Preisliste für kreatives Tagen

 

Sichere dir jetzt deinen Wunschtermin für deine Tagung, dein Seminar oder deinen Workshop! Viele Jugendherbergen bieten übrigens tolle Erlebnisbausteine und Azubi-Trainings, die den Zusammenhalt der Gruppe stärken, soziale Kompetenzen fördern und den Aufenthalt zu einem besonderen Erlebnis machen.

Die Jugendherberge Gemünd Vogelsang

Tagen mit Weitblick - die Jugendherberge Gemünd Vogelsang

„Für eine Landjugendherberge ist die Ausstattung für Tagungsgäste außergewöhnlich“, erklärt Jascha Rasky, Leiter der Jugendherberge in Gemünd Vogelsang, die im Frühjahr 2020 eröffnet wurde. Und das stimmt: Neben modernen Zimmern mit eigenem Bad erwarten die Gäste fünf multifunktional nutzbare Tagungsräume, die eine entspannte und arbeitsfreundliche Atmosphäre bieten. Ein wahres Highlight für Tagungsgäste aber ist der Premium-Tagesraum im Obergeschoss, den eine Gästegruppe komplett für sich alleine beanspruchen kann. Großen Tagungen und Kongressen bietet er Platz für bis zu 245 Personen sowie ein Foyer mit Teeküche und eine Dachterrasse, die einen unverbauten Blick in den Nationalpark Eifel gewährt.

Alle Infos im Überblick:

  • 56 Zimmer mit 188 Betten, alle mit DU/WC, davon 24 Zweibettzimmer, 26 Vierbett- und 6 Sechsbettzimmer, 4 Zweibettzimmer sind für Rollstuhlfahrer*innen geeignet
  • 5 Tagungsräume (36 bis 89 qm) für Gruppen bis 65 Personen
  • 1 Premium-Tagungsraum (152 qm) für bis zu 245 Personen inkl. Teeküche und Dachterrasse
  • Moderne Tagungstechnik
  • Kaminlounge, Bistro, Außenterrasse, Discoraum, Tischtennis, multifunktionales Spielfeld

Und was kann man in den kurzen oder langen Seminarpausen so machen? „Das Bistro ist z.B. ist ein beliebter Treffpunkt für einen gemeinsamen Kaffee. Wer Lust auf Bewegung hat, könnte auf dem Spiel- und Sportplatz ein Turnier veranstalten“, sagt Jascha Rasky. Aber auch kurze Spaziergänge oder längere Wanderungen entlang des Eifelsteigs sind denkbar. In Kooperation mit dem Internationalen Platz Vogelsang, einer ehemaligen NS-Ordensburg in etwa sieben Kilometer Entfernung, wird die Jugendherberge Rahmenprogramme zur politischen Bildung anbieten, die separat gebucht werden können.

Und an den Abenden? Da können alle beim Kochen in der Outdoor-Küche, beim Gala-Abend oder beim Disco-Golfen im nahe gelegenen Kurpark den Tag ausklingen lassen oder im Bistro, im Kaminzimmer oder auf der Terrasse gemütlich zusammensitzen.

Alle weiteren Informationen zur den Tagungsmöglichkeiten und den Tagungspauschalen der Jugendherberge findet ihr auf www.gemuend.jugendherberge.de