Klassenfahrten For Future

„Um passgenaue Programme für Schulen zu entwickeln, stehen wir in der Marketingabteilung im ständigen Austausch mit vielen Expert*innen und diskutieren aktuelle Trends und Themen der Schullandschaft, um diese bedarfsorientiert in die Programmplanung zu übernehmen.

Cathrin Arnemann, Leiterin Marketing & Vertrieb im DJH-Landesverband Rheinland

Erlebnispädagogische Klassenfahrten der Jugendherbergen im Rheinland waren auch 2023 wieder der Renner. Über alle Schulformen hinweg waren 403.772 Übernachtungen im vergangenen Jahr durch eine Klassenfahrt motiviert – gemessen an den Gesamtübernachtungen ist das ein Anteil von ca. 39 Prozent. Das Übernachtungsplus von 3,8 Prozent gegenüber dem Jahr 2022 zeigt, dass Klassenfahrten fester Bestandteil der außerschulischen Bildungsarbeit sind – und dass die Jugendherbergen als verlässliche Partner der Schulen gebraucht werden. Auch die Gästezahlen (181.202) zeigen, dass mehr als jeder dritte Übernachtungsgast (38,8%) eine Schülerin oder ein Schüler war. Den weitaus größten Anteil daran hatten die Schüler*innen der Sekundarstufe I mit 261.750 Übernachtungen (+8,1%) und 113.939 Gästen (+7,3%).

Mitverantwortlich für die positive Entwicklung war der nach wie vor große Nachholbedarf in den Schulen. Denn Forschungen belegen immer noch Lernrückstände, Bewegungsmängel, soziale Ängste und psychische Belastungen junger Menschen durch die Corona-Pandemie sowie durch die andauernden gesellschaftlichen Krisen. Mehr denn je benötigen sie daher altersgerechte Unterstützung und Gemeinschaftserlebnisse, um sich zu eigenverantwortlichen, selbstbestimmten und sozial orientierten Erwachsenen zu entwickeln. Lehrerinnen und Lehrer finden deshalb rund 150 bedarfsorientierte Programme für Klassenfahrten jeder Jahrgangsstufe, die ihren Unterricht flankierend unterstützen. Dazu gehören lehrplanunterstützende Programme für Grundschulen, teambildende Angebote für weiterführende Schulen und spannende Stadt- und Abschlussfahrten. 2023 neu hinzugekommen sind zahlreiche Angebote mit Inhalten zu Achtsamkeit, Demokratie, Mobbing oder Hatespeech.

Neue Landingpage „jh-klassenfahrt.de“

Damit Lehrende in der Programmvielfalt der Jugendherbergen im Rheinland schneller und komfortabler das passende Klassenfahrten-Angebot finden, ging 2023 eine eigene Landingpage an den Start. Zahlreiche Filterfunktionen – etwa zum Jahrgang, zum gewünschten thematischen Schwerpunkt, zum Preis oder zur Entfernung von der Schule – erleichtern nun die zielgerichtete Suche nach passenden Programmangeboten. Komfortabel zu identifizieren sind auch die erlebnispädagogischen Programme, die etwa die MINT-Fächer und die Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) lehrplanunterstützend begleiten oder als Teamtrainings das soziale Lernen unterstützen. Ein knapp zweiminütiger Video-Clip führt in die Seite ein, der virtuelle Assistent „Jugi“ schlägt nach der Beantwortung einiger Fragen sogar passende Klassenfahrten vor und übermittelt auf Wunsch direkt eine Anfrage an das Service-Team der Jugendherbergen in Düsseldorf. Ein Newsblog liefert zudem regelmäßig Inspirationen, stellt neue Programminhalte vor, gibt Tipps zur Finanzierung einer Klassenfahrt oder zu ergänzenden Bausteinen für die Freizeitgestaltung.

„Die Schülerinnen und Schüler bauen einen großen Kreis aus Ästen, Moos und Laub, das sogenannte Waldsofa. Sie bekommen gleichzeitig auch viel Input zu Pflanzen und Totholz. In den mitgebrachten Hängematten und Baumzelten können die Kinder den Wald durch fühlen, riechen und hören erleben. Sie machen sozusagen ihre ersten Erfahrungen im Waldbaden.“

Felix Arabin, Mitarbeitender des Programmpartners Transparenz NRW über das Programm „WaldXpert*innen“ in der Jugendherberge Gemünd Vogelsang

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)

Schüler*innen an komplexe Themen wie Ökologie, Wirtschaft, Kultur, Soziales oder Politik unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit heranzuführen – das ist die Zielsetzung der Bildung für Nachhaltige Entwicklung, kurz BNE. BNE ist fester Bestandteil der NRW-Lehrpläne und unterstützt dabei, die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen umzusetzen.“

Zur praxisrelevanten Unterstützung von Lehrer*innen entwickelte der LVB Rheinland mit seinen Programmpartner*innen dazu passende neue Klassenfahrten mit dem Siegel „BNE unterstützend“. So lernen zum Beispiel Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Jahrgangsstufe im Rahmen des Programms „WaldXpert*innen“ in der Jugendherberge Gemünd Vogelsang die Geheimnisse des Waldes kennen – und erlangen spielerisch wichtiges Grundlagenwissen über die Ökologie.

Neue Programme zum Thema Achtsamkeit

Auspowern und zur Ruhe kommen, achtsam sein und entspannen: Das ist nicht nur persönlich für jede Schülerin und jeden Schüler wichtig, sondern hilft später auch Lehrkräften, Ausgeglichenheit und Ruhe in den Schulalltag „ihrer“ Kinder zu bringen. 2023 haben mehrere Jugendherbergen mit neuen Programmen die Themen „Achtsamkeit“ und „Bewegung“ aufgegriffen. Das „Hyg jer“ Klassentraining in der Jugendherberge Brüggen etwa kombiniert Elemente der Erlebnispädagogik mit Achtsamkeitsübungen und entspannenden Ruhephasen. Im Wechsel von Auspowern und Stille können Schulkinder bei dem Programm „Da geht noch was – Vom achtsamen Umgang im echten Team“ in der Jugendherberge Bad Honnef belastende Dinge hinter sich lassen, mit Spaß entspannen und neue Energie tanken.

„Stolpersteine“ als Lernbaustein für die Gesellschaftslehre

Mit der vom WDR veröffentlichten App „Stolpersteine NRW“ lässt sich eine Klassenfahrt um ein Lernangebot zur Stärkung des Demokratieverständnisses ergänzen. Über Interaktionen fördert sie den Zugang zum Thema Nationalsozialismus. Die Jugendherbergen Bonn, Düsseldorf, Duisburg-Landschaftspark, Duisburg-Sportpark, Essen und Köln-Riehl machen gezielt auf diese Möglichkeit aufmerksam.
Seit Mitte der Neunzigerjahre verlegen Gunter Demnig und Unterstützer*innen in Europas Straßen kleine Gedenktafeln aus Messing. Jede Tafel erinnert an einen Menschen, den das nationalsozialistische Regime verfolgt, deportiert, ermordet oder in den Suizid getrieben hat. Über eine interaktive Karte mit GPS-Navigation lassen sich Stolpersteine in der Nähe finden. Zusätzlich machen biografische Texte, Illustrationen, Hörspiele und historische Fotos die Schicksale hinter den Stolpersteinen hör-, seh- und erlebbar. Lehrer*innen erhalten auf der Webseite außerdem auch ergänzende Unterrichtsmaterialien: Stolpersteine.wdr.de.

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Unser Qualitätsversprechen

Unser Qualitätsversprechen

Grundsätzlich sind alle Jugendherbergen im Rheinland bestens für Klassenfahrten geeignet. Sie haben dazu ein transparentes Qualitätssystem für pädagogische Programme zu den drei Säulen Sicherheit, Pädagogik und Inhalt entwickelt.

Basis 1

Das Basisqualifikation 1 beschreibt Qualitätsstandards, die auf Grundlage des NRW-Schulgesetzes für die rechtliche und sportliche Sicherheit aller Programmangebote der Jugendherbergen im Rheinland bürgen. Um Programme für Schulklassen durchführen zu dürfen, sind diese Mindeststandards auf der Grundlage des NRW-Schulgesetzes für unsere kooperierenden Organisationen und deren Teamer*innen verpflichtend. Die Programmpartner garantieren dies alle zwei Jahre in Form von Selbstverpflichtungserklärungen.

1. Minimalstandards für die kooperierenden Organisationen:

    • Betriebshaftpflichtversicherung für Personen- und Sachschäden
    • In Ausnahmefällen: Privathaftpflichtversicherung bei selbstständigen Referent*innen
    • Sportfachliche Qualifikation bei entsprechendem Angebot

 

2. Minimalstandards für die Referent*innen:

    • Erste-Hilfe-Schein, nicht älter als 2 Jahre
    • erweitertes polizeiliches Führungszeugnis, nicht älter als 4 Jahre
    • immer dabei: Mobiltelefon, Erste-Hilfe-Koffer
    • bei Aktivitäten im Wald: Erlaubnis des Förster/der Försterin oder des Waldeigentümers bzw. der Eigentümerin
    • bei allen Outdoor-Aktivitäten: Informationen über die Wetterlage und Abstimmung mit der Lehrkraft, ob die Aktivität durchgeführt werden soll

Basis 2

Als außerschulischer Lernort zeichnen sich die Jugendherbergen im Rheinland durch erlebnispädagogische Bildungsprogramme aus. Um deren Qualität sicherzustellen, müssen die Referent*innen und Teamer*innen die Standards des Basis II-Qualifikation erfüllen.

1. Grundsätzliche Minimalstandards

    • Kenntnis über die aktuell gültigen Richtlinien für Schulfahrten des Landes NRW
    • pädagogische Qualifikation – auch für die Referent*innen von Kooperationspartnern wie Museen
    • verpflichtende Reflexion der Programme mit den Begleitpersonen
    • gezielte Einbindung der Begleitpersonen, bei Bedarf transparente Anpassung des Programms, Kommunikation des Mehrwerts der Inhalte

 

2. Minimalstandards für die Referent*innen:

    • Mindestalter 18 Jahre
    • Mindestalter Hilfsbetreuende 16 Jahre
    • aktueller Erste-Hilfe-Schein
    • erweitertes polizeiliches Führungszeugnis
    • Schulabschluss: (Fach-) Abitur oder einschlägige Berufserfahrung
    • nachweisbare Erfahrung in der Arbeit mit Gruppen
    • interne Schulung (z.B. durch Programmpartner) oder Juleica-Schulung
    • intensive Einarbeitungsphase durch Programmpartner
    • Fortbildungen

Qualitätskennzeichen (Siegel)

 

MINT-unterstützend

Programme mit diesem Siegel unterstützen den Kompetenzerwerb in den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Sie machen das theoretische Wissen durch praktische Erfahrungen erlebbar.

          • vermittelt MINT-relevantes Wissen auf erlebnisorientierte Art und Weise
          • Erwerb mindestens einer Kompetenz der MINT-Fächer, unterstützt und gefestigt durch Reflexion
          • Referent*innen mit Lehrplankenntnis und übergeordnetem Wissen zum jeweiligen Thema
          • abwechslungsreiches Programm, das Teamzusammenhalt und Bewegung fördert

 

BNE-unterstützend

Die Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) ist als wichtiger Treiber für die gesamte Agenda 2030 fest in den NRW-Lehrplänen verankert. Die Jugendherbergen im Rheinland unterstützen Schulen bei der Vermittlung von BNE mit Klassenfahrtenprogrammen für alle Stufen, die dem Handlungsfeld „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ zugeordnet sind. Sie fördern Kompetenzen wie fächerübergreifendes Wissen, vorausschauendes Denken oder die Übernahme von Verantwortung und ermöglichen so die ganzheitliche und vernetzte Betrachtung einzelner Themen.

          • pädagogisch betreute Klassenfahrt, die den Unterricht ergänzt, ohne ihn zu kopieren oder zu ersetzen
          • Im Zentrum der Klassenfahrt steht das gewählte Thema, das multiperspektivisch und in mehreren Dimensionen behandelt wird, auch Elemente wie Teamzusammenhalt, Bewegungsförderung und Spaß werden berücksichtigt.
          • aktive, erlebnisorientierte und lebensnahe Vermittlung abwechslungsreicher Programminhalte
          • Verknüpfung der Klassenfahrt oder des Programms mit dem Schulalltag durch die Option der Themenauswahl sowie Materialien zur Vor- und Nachbereitung
          • gutes Verständnis und nachweislich fachliches Wissen der Referent*innen über die Bedeutung der Bildung für nachhaltige Entwicklung

 

GS-Lehrplan unterstützend

Das Gütesiegel „GS-Lehrplan unterstützend“ kennzeichnet die Klassenfahrten der Jugendherbergen im Rheinland, die ganz gezielt den Erwerb von sozialen und fachlichen Kompetenzen aus dem Grundschul-Lehrplan unterstützen.

          • abwechslungsreiche Ergänzung des Unterrichts, die anhand von 1 – 3 Kompetenzen aus dem Grundschullehrplan NRW auf spielerische Art und Weise relevantes Unterrichtswissen vermittelt
          • betreutes Programm, das jede Kompetenz mindestens zwei Mal und insgesamt mindestens drei Stunden lang thematisiert.
          • Kompetenzerwerb steht bei der Reflexion mindestens einer Übung / Spiel / Aktion und bei der Endreflexion der Klassenfahrt im Mittelpunkt.
          • Referent*innen kennen den Aufbau des Grundschullehrplans, die für die Kompetenzen relevanten Kapitel, haben übergeordnetes Wissen und können sowohl erläutern, wie das Programm die jeweilige Kompetenz fördert, als auch wie der Unterricht sie wieder aufgreifen kann.
          • Zur Vor- und Nachbereitung erhalten Lehrende und Schüler*innen Unterlagen mit sachbezogenen Arbeitsblättern, Literaturhinweisen, Verknüpfungen zum Lehrplan sowie weiteren Informationen.

 

Soziales Lernen Intensiv

Gemeinsam mit Lehrenden haben die Jugendherbergen im Rheinland das Siegel „Soziales Lernen intensiv“ entwickelt. Es kennzeichnet fünftägige Klassenfahrtenprogramme, die an 3,5 Tagen von zwei Referent*innen betreut werden und die das soziale Lernen optimal unterstützen. Klassenfahrten mit diesem Siegel zeichnen sich aus durch

          • Verknüpfung mit dem Schulalltag durch Absprachen zwischen Lehrer*innen und Referent*innen
          • transparente Ziele und Methoden, klare und individuell angepasste Regeln
          • erlebnisorientierte Vermittlung des sozialen Lernens
          • Ruhe- und Reflexionszeiten in einem verlässlichen Umfeld mit ausreichend Schutzräumen

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Mit Perspektive - TagungsTreffpunkt Bonn

Für Tagungen neue Raumkonzepte und neue Formen der Begegnung anzubieten – das kann ich mir für den Standort Bonn sehr gut vorstellen und würde es gerne vorantreiben. Schließlich geht es dabei auch um die Grundidee der Jugendherbergen, Gemeinschaftserlebnisse zu ermöglichen.“

Anika Dubbelfeld, Leiterin der Tagungs-Jugendherberge Bonn

Frau Dubbelfeld, seit Februar 2023 sind Sie neue Leiterin der Tagungs-Jugendherberge Bonn. Sie kennen das Haus seit Langem, denn Sie haben dort vor Jahren Ihre Ausbildung absolviert. Was schätzen Tagungs- oder Seminargruppen besonders am Treffpunkt CITY in Bonn?

Anika Dubbelfeld: Vor unserer Haustür beginnt das Naturschutzgebiet Kottenforst, so dass man bei uns, obwohl citynah, mitten im Grünen abgeschieden und konzentriert arbeiten kann. Tagungsgäste nutzen gerne den Wald morgens für eine Joggingrunde oder die Mittagspause für einen Spaziergang. Zugleich sind wir sehr gut an die Öffentlichen Verkehrsmittel angebunden, so dass eine umweltfreundliche Anreise und ein abendlicher Ausflug in die City problemlos möglich sind. Das kommt uns zugute, denn bei Tagungen und Seminaren achten Veranstalter*innen heute mehr als früher auf den CO2-Fußabdruck. Mit der Kombination aus naturnaher Lage im urbanen Umfeld, konzentrierter Arbeitsatmosphäre und einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis treffen wir schon heute den Nerv vieler Tagungs- und Seminargruppen.

Die Jugendherberge Bonn legt Wert auf umweltfreundliches Handeln. Wie setzen Sie das Thema im Tagungsbereich um bzw. welche Anforderungen haben Ihre Gäste?

Anika Dubbelfeld: Als biozertifiziertes Haus freut es uns, dass nachhaltige Tagungs- und Verpflegungskonzepte stark nachgefragt werden, denn wir unterstützen als „Partner of Sustainable Bonn“ schon lange die Initiative, Bonn als Konferenzstandort der Nachhaltigkeit zu etablieren. In der Küche arbeiten wir weitgehend mit biozertifizierten Lebensmitteln und verwenden regionale Produkte, wo immer es möglich ist. Tagungsgebäck gibt’s lose und verpackte Portionsware sucht man bei uns vergebens. In Obstkörben liegt Bio-Ware, Tagungsgetränke wie Kaffee und Tee sind zu 100 Prozent und das Essen aktuell zu 70 Prozent Bio. Wir haben sogar Tagungsgäste, die weder Flugobst oder -gemüse essen noch extrem zuckerhaltige Soft-Drinks trinken möchten. Diesen Wünschen kommen wir natürlich nach, beziehen überwiegend regionale Produkte und bewerben unser Bio-Angebot, um gegenüber konventionellen Anbietern klar im Vorteil zu sein.

Die Tagungsbranche verändert sich. Wo sind Ihrer Meinung nach neue Strategien und Investments nötig?

Anika Dubbelfeld: Wir haben zum Beispiel das Sonderbudget, das alle Jugendherbergen 2023 erhalten haben, in hochwertige Tagungstechnik investiert. Künftig werden wir weiter in Einzel- und Doppelzimmer investieren, um die zunehmende Nachfrage danach zu bedienen. Langfristig möchten wir auch sogenannte Kombizimmer anbieten, die sich nach Gruppenbedarf flexibel belegen lassen.
Ich habe zudem die Idee, einige Tagungsräume individueller zu gestalten, um mit neuen Raumkonzepten einen anderen Austausch zu ermöglichen oder neue Formen der Begegnung anzubieten. Unser Haus ist jetzt schon prima geeignet für Veranstaltungsformate wie Bar Camps, World Cafés oder Geh-Spräche in der Natur. Das möchte ich gerne weiter vorantreiben und bin überzeugt, dass wir dadurch unser Profil schärfen und neue Gästegruppen ansprechen können. Denn: Veranstaltungsorte müssen heute einen klaren emotionalen Mehrwert bieten. Dieser Mehrwert begründet sich meiner Erfahrung nach im Erlebnisfaktor eines authentischen Ortes, an dem Menschen gerne zusammenkommen, um gemeinsam aktiv oder kreativ zu sein. Unsere nachhaltige City-Location am Waldrand erfüllt dafür jetzt schon viele Voraussetzungen.

Der Trend zu mehr Nachhaltigkeit gilt nicht nur für den Tagungsbereich. Haben Sie auch für andere Gästegruppen konkrete Zukunftsideen?

Anika Dubbelfeld: Der nachhaltige Weg, den wir schon vor Jahren eingeschlagen haben, kommt natürlich grundsätzlich allen unseren Gästegruppen zugute. Für die Schulen wollen wir ihn bezüglich der Klassenfahrten weiter ausbauen. In Planung ist deshalb, dass wir nach Mönchengladbach die zweite Jugendherberge im Rheinland werden, die das Zertifikat der Umwelt | Jugendherberge erlangt. Dieses DJH-weite Qualitätssiegel steht für Werte, mit denen sich unser gesamtes Team sehr gut identifizieren kann und die super zu einem nachhaltig arbeitenden Haus wie dem unseren passen. Unsere Jugendherberge ist zwar ein Stadthaus, doch sie liegt auch unmittelbar an einem Naturschutzgebiet. Das ist ein Mix, den auch Lehrer*innen für ihre Klassenfahrten schätzen.

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Erfolgreicher Start ins Berufsleben

„Die Einführungswoche in Düsseldorf hilft unseren Ausbilder*innen, die jungen Menschen nicht nur fachlich, sondern auch als Persönlichkeiten kennenzulernen, ihre sozialen Kompetenzen, ihre Haltungen und ihre Teamfähigkeit einschätzen zu lernen und letztlich auch zu sehen, ob die „Chemie“ auf allen Ebenen stimmt.“

Heiko Kenkmann, Industriemeister Chemie und Teamleiter Ausbildung, Evonik Industries AG, Marl

Jedes Jahr fahren die Ausbilder*innen der Evonik Industries AG mit allen neuen Auszubildenden am Standort Marl auf eine einwöchige Kick-off-Veranstaltung in die Jugendherberge Düsseldorf. Auch 2023 machten sie sich mit 270 jungen Menschen auf den Weg. Damit ihre Gruppe dort den größtmöglichen Freiraum genießen kann, buchten die Organisatoren Rainer Steinkamp und Heiko Kenkmann die Jugendherberge Düsseldorf exklusiv. Denn dass diese Fahrt viel mehr ist als der vergnügliche Auftakt einer Ausbildung, wissen die beiden nur zu genau: Sie verbringen dort eine Woche, damit „ihre“ Azubis sich kennenlernen, als Kolleg*innen von morgen vernetzen, gesellschaftlich relevante Themen besprechen und als Team zusammenwachsen. In Düsseldorf geht es also um Social Skills und um Themen, die über die Lerninhalte der Berufsschule hinausgehen.

„Wir suchen hier den ganz klassischen Gruppenflair, die Interaktion in der Gruppe. Wir sitzen draußen im Stuhlkreis und sprechen über Diversity – dazu brauchen wir keine Power-Point-Folien. Wahrscheinlich sind wir genau deswegen hier: Weil wir hier alle in einem Haus zusammen sind und die Möglichkeit haben, zusammenzusitzen.“

Rainer Steinkamp, Industriemeister Chemie und Teamleiter Ausbildung, Evonik Industries AG, Marl

Auf dem Programm: Soziales Lernen

Als im September die Busse aus Marl in der Jugendherberge Düsseldorf ankamen, hieß es für die Azubis eine Woche lang: mehr über Social Media und Nachhaltigkeit erfahren, vorurteilsfrei über Diversity sprechen und ganz wichtig: Aufgaben als Team lösen. Allesamt Themen, die abseits des Lehrplans im Unternehmenskontext und für die persönliche und soziale Entwicklung junger Menschen wichtig sind. „Viele unserer Azubis“, so Rainer Steinkamp, „waren nie auf Klassenfahrt. Und jetzt sind sie mit fünf bis sechs fremden Leuten in einem Zimmer und müssen sich da connecten. Sie teilen das Zimmer, ohne die Eigenarten der jeweils anderen zu kennen. Jede*r ist auch körperlich anders drauf, muss aber mit den anderen ein Badezimmer teilen. Das ist aber genau die Interaktion, die soziales Lernen auslöst. Oder beim Mittagessen. Hier geht es um Ordnung und Sauberkeit. Für andere ein Tablett zu holen, den Teller zu nehmen, einen Nachtisch mitzubringen oder einen Saft zu holen. An andere zu denken, Fehler zu akzeptieren oder Ähnliches sind soziale Kompetenzen, die wir auch in der Arbeitswelt brauchen.“

Als Gemeinschaft zusammenfinden

Das Programm gestalteten die Ausbilder*innen weitgehend selbst, eine Team-Challenge übernahmen pädagogisch qualifizierte Programmpartner*innen der Jugendherberge. Immer wieder mussten sich die Jugendlichen dabei in neuen Gruppenkonstellationen zusammenfinden. Digitale Tools oder hybride Techniken, die heute vielfach die Tagungs- und Seminarwelt ergänzen, spielten auf der Azubi-Woche allenfalls am Rande eine Rolle, so Rainer Steinkamp: „Wir machen Teamspiele, auch die bewährten Holz-Spiele mit Turmbauten und Stecksystemen, bei denen man als Gruppe in weniger als einer Minute einzelne Elemente zusammensetzen muss. Es ist gigantisch, was da passiert, welche Dynamik dabei aufkommt, und das ist genau das, was wir herauskitzeln wollen. Das kriegen wir digital nicht hin.“
Mehr über die Intention und das Ausbildungskonzept erzählten Rainer Steinkamp und Heiko Kenkmann in einem Interview, das während der Azubi-Woche entstand und das hier nachzulesen ist.

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Interview mit Oliver Mirring

NACHHALTIG WIRTSCHAFTEN. SINNSTIFTEND HANDELN.

Herr Mirring, 2023 waren Sie fünf Jahre als Geschäftsführer des DJH-Landesverbands Rheinland im Amt. Wie blicken Sie auf diese Zeit zurück?

Oliver Mirring: Zunächst einmal bleibt es für mich auch nach fünf Jahren sinnstiftend, für einen gemeinnützigen Verband mit gemeinwohlorientierten Zielen arbeiten zu dürfen, der sich seit mehr als 100 Jahren für die Förderung der Jugendhilfe, der internationalen Verständigung sowie des Umwelt- und Landschaftsschutzes einsetzt. Dahinter stehen Werte und Ziele, die heute mehr denn je relevant sind. 2018 bin ich mit dem Ziel angetreten, die Jugendherbergen in eine stabile Zukunft zu führen – die Übernachtungszahlen bewegten sich damals um die Millionenmarke, die Mitgliederzahlen erreichten ihr Allzeithoch – also beste Voraussetzungen, um Zukunft zu gestalten. Doch dann kam vieles anders. Angesichts der Corona-Pandemie, des Krieges in der Ukraine und der Energiekrise darf ich die folgenden Jahre wohl getrost als Achterbahnfahrt zusammenfassen. Allerdings habe ich nie zuvor so viel Solidarität erlebt, wie während der Corona-Pandemie. Von der Politik über den DJH-Hauptverband und das Netzwerk der Landesverbände bis hin zu den Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen haben alle solidarisch für die Jugendherbergen gekämpft und trotz Schließungen und Kurzarbeit zusammengehalten.

Die Pandemie war 2023 überstanden und die Jugendherbergen konnten wieder in den Regelbetrieb schalten. Wie schauen Sie auf das Jahr zurück?

Oliver Mirring: Positiv und vielversprechend: Während der Pandemie wurde der Krisenmodus für uns zum Alltag, wir sind „auf Sicht gefahren“, haben unseren strengen Sparkurs gehalten und nur in das Nötigste investiert. Bereits 2022 deutete sich ein positiver Trend an, der sich 2023 nahtlos fortsetzte: Kaum waren die Jugendherbergen wieder uneingeschränkt offen, kehrten unsere Gäste mit Wucht zurück. Das hat uns tief beeindruckt und wir haben 2023 mit 1.032.446 Übernachtungen unser hervorragendes Ergebnis von 2019 sogar übertroffen. Dies macht den Nachholbedarf an Gemeinschaftserlebnissen für Kinder, Schulklassen und auch Familien deutlich, auf den wir mit gezielten Programmangeboten zum Sozialen Lernen, zur Stärkung der Resilienz und zur Achtsamkeit reagieren konnten. Dank der guten Ergebnisse konnten wir 2023 schließlich viele Projekte, die für eine lange Zeit ausgesetzt waren, wieder aufnehmen sowie in Standorte und in Mehrwerte investieren.

Das klingt nach Innovation und Gestaltung. Was darf man sich darunter vorstellen? Können Sie Beispiele nennen?

Oliver Mirring: Jede Jugendherberge erhielt z. B. ein Sonderbudget, über das sie frei verfügen konnte. Vom E-Bike-Ladeschrank über neue Tagungstechnik bis hin zur barrierefreien Rezeption konnten so viele Neuerungen für den Gästekomfort installiert werden. Beeindruckend ist die riesige Kletterwand, die nun im Foyer der Jugendherberge Gemünd Vogelsang installiert ist und im Rahmen von Programmangeboten genutzt wird. Natürlich wurde auch wieder mehr in die Renovierung und Modernisierung von Häusern investiert, mit denen wir seit jeher den Zimmerkomfort, unsere Services und Programmangebote an die veränderten Ansprüche unserer Gäste anpassen. Für den Standort Kevelaer und die inzwischen stillgelegte Jugendherberge werden wir z. B. in einem kreativen und innovativen Prozess eine zukunftsorientierte Neukonzeption entwickeln. Im Vorstand haben wir beschlossen, ein tragfähiges Nutzungskonzept für die Immobilie und das Gelände zu erarbeiten. Maßgabe ist, den traditionellen Kern der Jugendherbergsidee weiterzuentwickeln und uns mit neuen Konzepten der Zukunft zu stellen. Diese Entscheidung ist auch ein Bekenntnis, unsere Angebote im ländlichen Raum zu erhalten sowie die Vielfalt unseres Angebots nicht nur zu bewahren, sondern weiter auszubauen.

Ihr erklärtes Ziel ist es, die Jugendherbergen bis 2030 in die Klimaneutralität zu führen. Wie machen Sie das?

Oliver Mirring: Der Umwelt- und Naturschutz gehört laut unserer Satzung zur Gründungsidee der Jugendherbergen. Seit mehr als 100 Jahren sehen wir uns deshalb verpflichtet, nachhaltig zu handeln und natürlich auch in energetische Maßnahmen zu investieren. Im Hinblick auf den Klimawandel entspricht dies genau dem Nachhaltigkeitsgedanken, der sich vom „European Green Deal“ der EU über das Klimaschutzgesetz der Bundesregierung und den „Green Deal NRW“ bis auf unsere Verbandsebene herunterbrechen lässt: In die Klimaneutralität zu investieren, um der globalen Krise verantwortlich zu begegnen und zugleich wettbewerbsfähig zu bleiben. Die größte Hebelwirkung erzielen wir zweifellos mit Investitionen in die energetische Sanierung. Auf dem Dach der Jugendherberge Düsseldorf produziert seit März 2023 eine Photovoltaikanlage (38 kWp) Solarstrom. 2024 sollen weitere Anlagen für fünf Standorte folgen. Für die Pilot-Jugendherberge Simmerath-Rurberg steht das energetische Gesamtkonzept, aus dem wir praxistaugliche Vorschläge für alle Jugendherbergen ableiten können, kurz vor der Fertigstellung. Im Vorausblick auf anstehende EU-Verordnungen sind wir 2023 frühzeitig gestartet, um die erforderlichen Nachhaltigkeitsberichte zu erstellen. In dem ESG-Verfahren werden wir die Nachhaltigkeitsleistungen des DJH-Landesverbands Rheinland in den Schlüsselbereichen Environmental, Social und Governance dokumentieren, analysieren und bewerten.

Der DJH-Landesverband Rheinland steht seit jeher als Gemeinwohl orientierter Verband für soziale Verantwortung. Wie nehmen Sie diese Verantwortung als Arbeitgeber wahr?

Oliver Mirring: Das Job-Portal, das der DJH-Landesverband Rheinland gelauncht hat, hilft uns, neue Mitarbeitende zu gewinnen. 2023 haben wir als Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb Verantwortung für fast 800 Mitarbeitende und 31 Auszubildende übernommen – Tendenz steigend. Hinzu kommt, dass wir das Thema Inklusion in § 4 unserer Satzung fest verankert haben und deshalb Menschen mit Behinderung aktiv in unsere Arbeitswelt integrieren. Gemeinsam mit Inklusionsdienstleistern beschäftigen wir in den 32 Jugendherbergen im Rheinland über 46 Mitarbeitende mit Handicap. 2023 starteten in der Jugendherberge Köln-Riehl drei Auszubildende mit geistiger Beeinträchtigung in das zweite Jahr ihrer dualen Ausbildung. Sie erhalten dort also die Chance auf eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt. Darüber hinaus ist der DJH-Landesverband Rheinland Mitbegründer des Vereins „Inklusives Unternehmensnetzwerk e.V.“, dem sich mittlerweile 15 weitere Partner angeschlossen haben. Ziel ist, einen inklusiven Arbeitsmarkt zu schaffen, an dem Menschen mit Behinderung ohne Hürden teilhaben können.

Wie blicken Sie nach dem erfolgreichen Jahr 2023 auf die kommenden Jahre als Geschäftsführer?

Oliver Mirring: Ich freue mich darauf, die Ziele und Ideen, mit denen ich vor mehr als 5 Jahren gestartet bin, fort- und umzusetzen. 2023 haben wir den Strategieprozess mit unseren ehrenamtlichen Gremien wieder aufgenommen, um die Gründungsidee der Jugendherbergen sowohl wertekonform als auch marktgerecht für unsere Gäste von morgen auszugestalten. Ein spannender Prozess, der auf allen Ebenen des Verbandes spürbar kreative Kräfte freisetzt. Was unsere Gäste und Übernachtungen betrifft, erwarten wir ein stabiles Jahr 2024, in dem wir uns weiter konsolidieren können. Die Prognosen sind gut und Nordrhein-Westfalen ist als Reisedestination erfolgreich. Wir haben erleben müssen, wie fragil die Welt ist, dass Pandemien, Kriege, Flüchtlingsströme sowie Energie- und Klimakrisen global sind und den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährden. Mit unseren Angeboten und unserem sozialen Engagement arbeiten wir aktiv daran mit, das Gemeinwohl zu fördern und Solidarität zu stärken. 2023 durften wir erleben, dass viele Menschen sich genau das wünschen, das stimmt uns zuversichtlich.

Mitgliederversammlung vom 23.09.2023

VORSTAND
Vorsitzender
Ludwig B. Lühl,
Mönchengladbach

Stellv. Vorsitzender
Cornel Hüsch,
Neuss

Stellv. Vorsitzender
Manfred Walhorn,
Gütersloh

Schatzmeister
Arnhold August,
Krefeld

Geschäftsführer
Oliver Mirring,
Düsseldorf

BEISITZER*INNEN
Dr. Dalınç Dereköy,
Rechtsanwalt,
Düsseldorf

Norbert Feith,
Oberbürgermeister a. D.,
Alfter

Wolfgang Jörg,
Mitglied des Landtags NRW,
Hagen

Monika Labruier,
Geschäftsführerin  ProjektRouter gGmbH,
Köln

Dr. Ansgar Müller,
Landrat a. D.,
Wesel

Susanne Schuster,
Regierungsdirektorin a. D.,
Hennef

Margret Voßeler-Deppe,
Mitglied des Landtags NRW a. D.,
Issum

Bianca Bokelmann,
Herbergsleiterin,
JH Windeck-Rosbach

Holger Heider,
Herbergsleiter,
JH Wiehl

DELEGIERTE
Wahlbezirk 1
Rolf Fliß,
Bürgermeister,
Stadt Essen

Harald Filip,
Beigeordneter Stadt Ratingen,
Ratingen

Michael Richter,
Geschäftsführer,
Düsseldorf

Peter Scheve,
Pädagoge,
Essen

Dieter Quack,
Sozialarbeiter,
Mettmann

Stefan Kirschbaum,
Lehrer,
Solingen

Norbert Feith,
Oberbürgermeister a. D.,
Alfter

Volker Seitz,
DJH-Ortsverband,
Velbert

Heribert Kunst,
Verwaltungsangestellter,
Stadt Wuppertal

Prof. Dr. Uwe Schneidewind
Oberbürgermeister,
Stadt Wuppertal

Wahlbezirk 2
Thomas Krützberg,
Beigeordneter a. D. Stadt Duisburg,
Geschäftsführer, Immobilien-Management,
Duisburg

Martina Baumgärtner,
Geschäftsführerin
Niederrhein Tourismus GmbH,
Viersen

Thomas Görtz,
Bürgermeister,
Stadt Xanten

Dr. Günter Krings,
Mitglied des Bundestags,
Mönchengladbach/Berlin

Stefan Crefeld,
Stadtverordneter,
Stadt Neuss

Dr. Jörg Geerlings,
Stadtverordneter und
 stellvertretender Bürgermeister,
Stadt Neuss

Hinrich Köpcke,
Jugendamtsleiter,
Stadt Duisburg

Wolfgang Gebing,
Bürgermeister,
Stadt Kleve

Henning Wimmers,
Abteilungsleitung Jugend
und Prävention,
Stadt Mönchengladbach

Hans-Willi Pergens,
Erster Betriebsleiter des NetteBetriebs
und Wirtschaftsförderer,
Stadt Nettetal

Wahlbezirk 3
Wilhelm Grafen,
Geschäftsführer Handwerkskammer
Aachen

Monika Labruier,
Geschäftsführerin
 ProjektRouter gGmbH,
Köln

Rudolf Westerburg,
Bürgermeister,
Gemeinde Hellenthal

Heinrich Brötz,
Beigeordneter,
Stadt Aachen

Bernd Goffart,
Bürgermeister,
Gemeinde Simmerath

Heinz-Peter Herkenhoener,
Bauingenieur,
Euskirchen

Ingo Pfennigs,
Bürgermeister,
Stadt Schleiden

Dr. Carmen Krämer,
Bürgermeisterin,
Stadt Monschau

Thomas Kreyes,
Geschäftsführer Vogelsang IP gGmbH,
Schleiden

Jennifer Meuren,
Bürgermeisterin,
Gemeinde Blankenheim

Markus Ramers,
Landrat,
Kreis Euskirchen

Marco Schmunkamp,
Bürgermeister,
Stadt Nideggen

Markus Terrode,
Dezernent,
StädteRegion Aachen

Wahlbezirk 4
Frank Herhaus,
Dezernent Oberbergischer Kreis,
Gummersbach

Johanna Liel,
Leiterin Wirtschaftsförderung,
Stadt Bad Honnef

Andrea Hoffmeier,
Akademiedirektorin
Thomas-Morus-Akademie,
Bergisch Gladbach

Michael Eyer,
Beigeordneter/Vertreter
des Bürgermeisters,
Stadt Lindlar

Alexandra Gauß,
Bürgermeisterin,
Gemeinde Windeck

Johannes Mans,
Bürgermeister,
Stadt Radevormwald

Sebastian Schuster,
Landrat,
Rhein-Sieg-Kreis

Larissa Weber,
Bürgermeisterin,
Stadt Waldbröl

VON BEHÖRDEN UND
VERBÄNDEN BENANNTE
MITGLIEDER

Dr. Matthias Menzel,
Nordrhein-Westf. Städte- und Gemeindebund

Dr. Ansgar Müller,
Landrat a. D.,
Wesel

Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband,
Wuppertal

Helga Gießen,
Eifelverein,
Roetgen

Gregor Micus,
Verein Niederrhein,
Krefeld

Steffi Dittrich,
Bund der Deutschen
Kath. Jugend,
Köln

Anna-Kalina Müller,
Deutsche Wanderjugend,
Wuppertal

Torsten Otting,
Landesjugendring NRW,
Düsseldorf (Landesjugendwerk AWO NRW)

Jugendferienwerk des 
Landessportbundes NRW,
Duisburg

Ministerium für Kinder, Jugend,
 Familie, Gleichstellung, Flucht 
und Integration des Landes
 Nordrhein-Westfalen,
Düsseldorf

Dr. Heike Gregarek,
Rheinischer Verein für Denkmalpflege und
Landschaftsschutz,
Köln

Ministerium für Schule und 
Bildung des Landes
Nordrhein-Westfalen,
Düsseldorf

Kommunalverband Ruhrgebiet,
Essen

Landschaftsverband Rheinland,
Köln

Nordrhein-Westf. Städtetag

HERBERGSLEITERVERTRETER*INNEN
Bianca Bokelmann,
Windeck-Rosbach

Uwe Becker,
Bad Honnef

Alex Hartmann,
Simmerath-Rurberg

Holger Heider,
Wiehl

Florian Darius,
Nettetal-Hinsbeck

Jascha Rasky,
Gemünd Vogelsang

Andreas Schroeteler,
Bad Münstereifel

Holger Wortberg,
Kevelaer

REVISOREN
Michael Drasdo,
Neuss

Wilhelm Grafen,
Aachen

Jörg Schneider,
Nettetal

EINZELPERSÖNLICHKEITEN
Marcel Hafke,
Mitglied des Landtags NRW,
Düsseldorf

EHRENMITGLIEDER
Jakob Peters-Messer,
Viersen

Dr. Wessel de Weldige-Cremer,
Mönchengladbach

Rudolf Schwan,
Kirchen

Ausbildung im sinnstiftenden Umfeld

Seitens des Landesverbandes wurden meine Erwartungen an den Ausbildungsplatz voll und ganz erfüllt. Hier kann ich immer fragen und die Kollegen erklären es mir auch gerne ein zweites Mal. Das ist toll und hilft sehr.“

Helan Al Omar, seit dem 1. September 2022 Auszubildende zur Kauffrau für Büromanagement in der Düsseldorfer Zentrale des DJH-Landesverbands Rheinland

Gemeinschaft erleben: Nicht nur mit den Gästen aus dem In- und Ausland, sondern auch am Arbeitsplatz unter den Teamkolleg*innen

Der DJH-Landesverband ist nicht nur Arbeitgeber für fast 800 Mitarbeitende, sondern übernimmt auch Verantwortung aus Ausbildungsbetrieb. Wer eine Ausbildung in den Jugendherbergen im Rheinland beginnt, schätzt die Begegnungen mit weltoffenen Kolleg*innen und internationalen Gästen in einem serviceorientierten und sinnstiftenden Arbeitsumfeld. Unsere Auszubildenden kochen für Schulklassen und Sportgruppen, haben ein Service-Gespür für Tagungs- und Seminargäste und ein offenes Ohr für Chöre und Musikgruppen. 2023 bildete der DJH-Landesverband Rheinland in seinen 32 Jugendherbergen und in der Düsseldorfer Zentrale insgesamt 31 Auszubildende aus – Tendenz steigend. Drei Auszubildende schlossen 2023 ihre Ausbildungen erfolgreich ab, zwei von ihnen wechselten in feste Arbeitsverhältnisse und arbeiten heute als Kaufmann für Tourismus und Freizeit in der Jugendherberge Hellenthal und als Koch in der Jugendherberge Köln-Riehl.

Für die Auszubildenden verläuft kein Tag wie der andere. Ob als Köchin oder Fachkraft für Gastronomie, ob als Kaufmann für Büromanagement oder Kauffrau für Tourismus und Freizeit. Das weiß auch Helan Al Omar, die 2023 in ihr zweites Ausbildungsjahr zur Kauffrau für Büromanagement in der Düsseldorfer Geschäftsstelle des DJH-Landesverbands Rheinland startete und zusätzlich ihr Fachabitur macht. Sie wird im Laufe ihrer Ausbildung alle Abteilungen durchlaufen, um die spezifischen Aufgaben und Abläufe kennenzulernen. Auf die Motivation zu ihrer Bewerbung angesprochen, sagte die heute 19-jährige in einem Interview, sie habe sich zuvor darüber informiert, wofür der DJH-Landesverband stehe und finde sein gesellschaftliches Engagement „richtig gut“. Eine Motivation, die viele andere Auszubildende mit ihr teilen. Das gesamte Interview mit Helan Al Omar ist auf dem Karriereportal des DJH-Landesverbands Rheinland nachzulesen.

Inklusion leben, Barrieren abbauen

„Lukas, Silke und Jolin sind sehr engagiert und sie bereichern unser Team. Wir möchten sie nicht mehr missen. Gerade für das Teambuilding ist Inklusion sehr gut.“

Rainer Schopen, Küchenchef der Jugendherberge Köln-Riehl

Lukas, Silke und Jolin sind drei Auszubildende mit dem Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“, die in der Jugendherberge Köln-Riehl im Rahmen eines bundesweit einmaligen Modellprojekts eine duale Ausbildung machen. Lukas Löffelmann wird Koch, Silke Grünewald und Jolin Kirchhoff machen eine Ausbildung zur Fachkraft Gastronomie. Mit der Jugendherberge Köln-Riehl haben sie einen erfahrenen Ausbildungsbetrieb gefunden, denn: Der DJH-Landesverband Rheinland ist bereits seit vielen Jahren ein inklusiver Arbeitgeber. Menschen mit Behinderung – so sein Anliegen – sollen gleichberechtigt an der Gesellschaft teilhaben. Das Thema Inklusion ist deshalb seit jeher in § 4 der Satzung des DJH-Landesverbands Rheinland fest verankert. Die Verwirklichung des in der Satzung geforderten „inklusiven Zusammenlebens“ bezieht sich nämlich nicht nur auf die Gäste der Jugendherbergen, sondern auch auf ihre Mitarbeitenden. Aktuell werden gemeinsam mit dem Kölner Inklusionsdienstleister Projekt Router gGmbH in den Jugendherbergen im Rheinland über 46 Mitarbeitende mit Inklusionshintergrund beschäftigt. Mit dem Angebot einer dualen Ausbildung ging der DJH-Landesverband noch einen Schritt weiter, denn sie eröffnet Menschen mit geistiger Beeinträchtigung eine echte Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt. Als der Kölner Verein „mittendrin e.V.“ mit der Idee an den DJH-Landesverband Rheinland herantrat, war schnell klar: Hier machen wir mit. Projektpartner von „mittendrin e.V.“ ist Projekt Router gGmbH, der sowohl die Jugendherbergen kennt, als auch viele Jahre Erfahrung hat, Menschen mit Behinderung in Unternehmen zu integrieren. Das Pilotprojekt wird von der Europäischen Union und dem NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales gefördert.

„Menschen mit Behinderung sind keine Belastung für Unternehmen, sondern eine echte Bereicherung für jeden Betrieb. Sie sind hoch motiviert, besitzen oft ausgeprägte Talente und haben ein starkes Bewusstsein für den Wert des eigenen Arbeitsplatzes.“

Steffen Minas, stellv. Geschäftsführer des DJH-Landesverbands Rheinland

Inklusives Unternehmensnetzwerk

Um ihre positiven Erfahrungen weiterzugeben, haben sich die Jugendherbergen im Rheinland 2022 unter der Federführung von Steffen Minas, langjähriger Leiter der Jugendherberge Köln-Riehl, mit drei weiteren Unternehmen zu dem Verein „Inklusives Unternehmensnetzwerk e.V.“ zusammengeschlossen. Mittlerweile haben sie 15 weitere Firmen überzeugen können, einen inklusiven Arbeitsmarkt zu schaffen, an dem Menschen mit Behinderung ohne Barrieren teilhaben können. Darunter sind die DHL Airways GmbH, das Universitätsklinikum Düsseldorf und das Intercontinental Berlin. Ziel des Netzwerks ist der Abbau von Barrieren am Arbeitsplatz. Um die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt zu erleichtern, setzt der Verein auf eine umfassende Beratung – sowohl für inklusionsinteressierte Unternehmen, als auch arbeitssuchende Menschen mit Behinderung.
Nähere Informationen finden Interessierte auf der Seite www.inklusives-unternehmensnetzwerk.de.

WERT. ARBEIT.

„Der Vereinszweck des DJH-Landesverbands Rheinland ist seit über 100 Jahren aktueller denn je. Die erlebnispädagogischen Programmangebote entsprachen nie deutlicher den gegenwärtigen gesellschaftlichen Bedürfnissen und Herausforderungen.“

Cathrin Arnemann, Leiterin Marketing & Vertrieb im DJH-Landesverband Rheinland

Wer in die Satzung des DJH-Landesverbands Rheinland e.V. blickt, findet in § 4 den zentralen Hinweis zur Verwirklichung des Vereinszwecks. „Der Verein“, heißt es dort, „ist vor allem für junge Menschen aus aller Welt tätig, unabhängig von ihrer Zugehörigkeit zu einem Geschlecht, ihrer ethnischen Herkunft, Religion, Weltanschauung oder politischen Partei und dient dem gegenseitigen Verständnis und friedlichen Miteinander der Völker.“ Mit diesem inklusiven Ansatz ist ein umfassendes Qualitätsversprechen verbunden, das unter anderem über erlebnispädagogische Konzepte, Vielfalt und Aktualität von Programmangeboten für Schulklassen, Kinder und Jugendliche sowie Familien und Gruppen eingelöst wird. Besonders wichtig ist es, die Programme stets weiterzuentwickeln, ihren Praxisbezug zu sichern, um inhaltlich sowie pädagogisch immer aktuell auf soziale Lernbedürfnisse von Kindern und Jugendlichen reagieren zu können. 2023 konnte der DJH-Landesverband Rheinland in verschiedenen Schwerpunkthemen wie z.B. Gesundheit, Natur, Kreativität, Medien oder Bewegung rund 300 qualifizierte Programme sowie ca. 230 Programmbausteine anbieten. Die professionelle Umsetzung gewährleisten die Jugendherbergen durch die langjährige Zusammenarbeit mit aktuell über 30 kooperierenden Organisationen von Erlebnis- und Freizeitpädagog*innen. Eine regelmäßige Prüfung der Qualifikationen und Kompetenzen ihrer Referent*innen entspricht einem festgeschriebenen transparenten Qualitätssystem. Mehr dazu erfahren Sie in dem Blogbeitrag „Unser Qualitätsversprechen“.

„Rollenverständnis, Selbstreflexion, Teamfähigkeit – das sind wichtige soziale und emotionale Kompetenzen, die wir schulen. Das Verständnis für eine authentische Selbst- und Fremdwahrnehmung zu fördern heißt zum Beispiel, die Perspektive zu wechseln, um zu erkennen, wie das eigene Verhalten auf andere wirkt.“

Kirsten Schaefer, Teamkoordinatorin des Programmpartners „QUOVADIS Gesellschaft für Soziale Bildung“

Fürs Leben lernen!

Damit außerschulisches Lernen zum Abenteuer wird, braucht es vielfältige Erlebnisräume für ein lebendiges Miteinander. Die 32 Jugendherbergen im Rheinland machen dies mit ihren spezifischen Standort- und Programmprofilen Tag für Tag aufs Neue möglich. Denn sie sind mehr als nur gute Gastgeber für Übernachtung und Verpflegung – ihrem Bildungsauftrag folgend, bieten sie über ihre erlebnispädagogischen Programmangebote insbesondere jungen Menschen die Möglichkeit, sich durch altersgerechte Förderung selbstbestimmt und sozialkompetent zu entwickeln. Gemeinsam mit ihren Programmpartnern setzen die Jugendherbergen dazu auf Erfahrungslernen, das Handeln mit Inhalt und Erleben mit Emotion verbindet. Über Gemeinschaftserlebnisse wie Klettern, Naturerkundungen, Survivaltouren oder Zeitreisen werden sichere Räume für gegenseitige Toleranz, Mitgefühl und Verständnis eröffnet. Durch diesen spiel- und erlebnispädagogischen Ansatz können sich die Teilnehmenden ausprobieren, neue Wege und Verhaltensmuster austesten, um sich insgesamt resilienter und selbstbewusster aufzustellen.

In Partnerschaft mit den Schulen

Als anerkannte außerschulische Lernorte haben sich die Jugendherbergen zu Deutschlands größtem – und wohl auch erfahrenstem – Anbieter von Klassenfahrten entwickelt. Analysen zeigen, dass in den Jugendherbergen im Rheinland im Durchschnitt jede zweite Klassenfahrt mit einem erlebnispädagogischen Programm gebucht wird. Diese Programme trainieren das Teambuilding, ergänzen den BNE-Unterricht oder die MINT-Fächer und greifen mit Inhalten zum Demokratieverständnis, zur Schulung von Achtsamkeit und Bewegung immer wieder neue, gegenwartsbezogene und gesellschaftsrelevante Themen auf. Von den über 403.000 Übernachtungen, die 2023 im Rahmen von Klassenfahrten in einer der Jugendherbergen im Rheinland stattfanden, gingen ca. die Hälfte auf eine Klassenfahrt mit Programm zurück. Rund 100.000 Schüler*innen und Lehrende konnten dadurch auf ihrer Klassenfahrt erlebnispädagogische Erfahrungen sammeln. Betreut und angeleitet wurden sie dabei von qualifizierten Freizeit-, Sport- und Erlebnispädagog*innen der Kooperationspartner. Rund 8.000 Mal waren sie 2023 mit den Schulklassen im Einsatz waren.

Meine Ferien – volles Programm für Familien, Kinder und Jugendliche

Gemeinschaft erleben, dabei spielerisch neue Fähigkeiten erlernen und über sich hinauswachsen: Ferien- und Familienfreizeiten in den Jugendherbergen im Rheinland sind viel mehr als Urlaub. Im Rahmen gemeinsamer Aktivitäten und Projekte vermitteln sie umfassende und ganzheitliche Erfahrungen, so dass alle Teilnehmer*innen jenseits ihrer alltäglichen Komfortzonen ermutigt werden, neue Aufgaben und Herausforderungen zu bewältigen. 2023 veranstalteten die Jugendherbergen im Rheinland auf diese Weise 20 verschiedene Aktivreisen für Familien und 29 Ferienfreizeiten für Kids & Teens an insgesamt 153 Terminen. Neben den Klassikern, die oftmals seit Jahren nachgefragt werden, erweitern regelmäßig Neukonzeptionen das Portfolio der Ferien- und Familienfreizeiten. So wurde 2023 das Ferienprogramm „Virtu-Vival“ in der Jugendherberge Monschau-Hargard erstmals veranstaltet. Es kombiniert reale Offline-Erlebnisse in der Natur mit Online-Abenteuern, so dass z.B. Bogenschießen oder Klettern sowohl live als auch virtuell mit Hilfe von iPads, VR-Brillen und Drohnen erlebbar wurden. Auch Alex Hartmann, der Leiter der Jugendherberge, zeigte sich beeindruckt von seiner ersten Reise durch die virtuelle Welt. „Die Aussicht mit der VR-Brille war für mich grandios. Ebenfalls der Ton. Auf das virtuelle „Abstürzen am Fels“ reagierte mein Körper sehr realistisch mit viel Adrenalin.“ Über alle Themen hinweg realisierten die Jugendherbergen 2023 mit insgesamt 483 Teamer*innen mehr als 27.000 Übernachtungen und ungezählte Momente mit themenbezogenen Lernchancen, sozialem Mehrwert und unvergesslichen Gemeinschaftserlebnissen für Kinder, Jugendliche und Familien.

Best Friends

Jede*r erinnert sich gern an die Reise mit dem Sportverein oder der Clique zurück. Die Jugendherbergen bieten für solche Anlässe immer das richtige Umfeld und auch ein treffsicheres Programmangebot. 13 Jugendherbergen im Rheinland haben für Vereine, Familien- und andere Reisegruppen ab zehn Personen insgesamt 47 verschiedene Erlebnisbausteine entwickelt, die an jedem Wochenende im Jahr buchbar sind. Ob Waldbaden, GPS-Rallye, Kanadier-Tour oder Tarzan-Tag – immer stehen intensive Gemeinschaftserlebnisse im Vordergrund, bei denen ausreichend Zeit und Raum für das unterhaltsame Zusammensein in der Gruppe bleibt. Thematisch orientieren sich die Erlebnisbausteine am Profil der jeweiligen Jugendherberge, greifen ihren Charakter und ihre Ausstattung auf oder beziehen touristische Attraktionen der Umgebung in ihr Angebot ein. Die Pauschalen gelten von Freitag bis Sonntag, wobei der Programmteil für den Samstag vorgesehen ist. So genießen Gruppen Vielfalt bei hoher Flexibilität.

Ласкаво просимо до Рейнської області!

„34 Prozent aller aus der Ukraine zugewanderten Personen sind minderjährig. Sie haben früh jede Perspektive für ein gutes Leben verloren. Deshalb sind wir froh, dass wir einigen vorübergehend eine sichere und stabile Unterkunft bieten konnten.“

Ludwig B. Lühl, Vorstandsvorsitzender des DJH-Landesverbands Rheinland

Laut dem UNHCR-Bericht „Mid-Year Trends 2023“ waren Ende Juni 2023 weltweit 110 Millionen Menschen aufgrund von Verfolgung, Kriegen, Gewalt und Menschenrechtsverletzungen gewaltsam aus ihrer Heimat vertrieben worden. Neben Konflikten in Afghanistan, Somalia oder dem Sudan stieg die Zahl der ukrainischen Geflüchteten nach der russischen Invasion drastisch, denn seit Februar 2022 haben zahllose Ukrainer*innen ihr Zuhause verlassen – vornehmlich machten sich Frauen und Kinder auf den Weg in eine ungewisse Zukunft. Laut Statistischem Bundesamt lebten 2023 mehr als 1 Millionen Ukrainer*innen in Deutschland, rund 224.000 von ihnen allein in Nordrhein-Westfalen, dem Bundesland, das bis dato die meisten Geflüchteten aus der Ukraine aufgenommen hat.
Direkt nach Ausbruch des Krieges trafen in der Jugendherberge Wuppertal Kinder, Jugendliche und Betreuende eines Kinderheims aus dem bombardierten Kiew ein. Bis zum Ende des Jahres 2023 fanden die 70 Schutzsuchenden dort ein sicheres „Zuhause auf Zeit“, lernten sich in ihrer neuen Umgebung zurechtzufinden und bestmöglich zu integrieren. Nach nunmehr 2 Kriegsjahren werden die meisten Ukrainer*innen ihre Unterkunft Anfang 2024 verlassen und anderweitig betreut, so dass die Jugendherberge Wuppertal ab Mai wieder für Gäste geöffnet werden kann.
Auch die Jugendherbergen Pathpoint Cologne und Düsseldorf haben 2023 entweder exklusiv oder temporär Geflüchtete beherbergt. Insgesamt wurden in diesem Jahr für die Initiative der Sonderbelegung mehr als 98.000 Übernachtungen verbucht.